Full text: Die katholischen Interessen und Die Deutsche Frage in Preußen.

IV 
  
kelt werde; dahin vor Allem sollte man sehen, daß die Arche des 
Friedens nicht von den Wogen der Empörung ergriffen werde, 
dahin, daß die Kirche und ihre Interessen nicht in den Strudel 
der Verwirrung chineingerissen würden. Dennoch ist letzteres ge- 
schehen und zwar nicht nur von Denen, welche kein Hehl haben, 
daß sie Feinde göttlicher und menschlicher Ordnung sind, sondern 
auch von solchen, die sich der Kirche treueste Diener nennen, von 
solchen, welche vorgeben oder auch mit Grund behaupten, kein 
anderes Interesse im Auge zu haben, als das der katholischen 
Kirche. Weil man in Preußen Seitens vieler Beamten, ja, kann 
man leider! wohl sagen, Seitens der Regierung, in heillofer 
Verblendung an der Ansicht festgehalten, daß Preußen ein prote- 
stantischer Staat sei, nachdem dieser Satz dem Rechte wie der 
Thatsache nach längst zur Lüge geworden, weil man, es ist dies 
der mildeste Ausdruck, von diesem Wahn betrogen, vielfach die 
Gerechtigkeit gegen die katholische Bevölkerung verletzt, haben 
viele Katholiken die Interessen Preußens für im Gegensatze zu 
den Interessen der katholischen Glaubenspartei stehend gehalten, 
man hat gewähnt, mit der Erniedrigung Preußens, mit der Beu- 
gung Preußens unter die Macht und das Recht einer Gesammt- 
heit, deren Haupt katholisch und in welcher die Mehrzahl der 
Staatsbürger katholisch, Prreußen möglichst unschädlich machen, oder 
wenigstens mit allen Mitteln dahin streben zu müssen, daß jede 
Erweiterung Preußischen Einflußes in Deutschland verhindert
	        
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