Full text: Bismarcks Staatsrecht.

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mäßiger, um die Stellung des Bundeskanzlers reiner abzugrenzen. 
Die preußischen Stimmen werden unter Verantwortung des 
Ministeriums abgegeben. Die Instruktion des preußischen Bevoll= 
mächtigten wird beschlossen in dem preußischen Ministerium, ebenso 
wie die des sächsischen Bevollmächtigten im sächsischen Ministerium; 
letztere geht aus von Sr. Majestät dem Könige von Sachsen, 
und die meinige in letzter Instanz nicht von dem Präsidium des 
Bundes, sondern von Sr. Majestät dem Könige von Preußen. 
Es bleibt die schmale Grundlage der Verantwortlichkeit für 
die Handlungen des Präsidiums; diese soll ich nach dem Antrage 
teilen mit so und so vielen Ministern und zwar zunächst aus 
dem Grunde — den ich vollkommen anerkenne: daß ich nicht 
alles verstehe, was unter meiner Verantwortung vorgeht. Kommen 
wir nicht alle mehr oder weniger in diese Lage, namentlich die 
Herren Abgeordneten? müssen Sie sich nicht über den ganzen 
Bereich aller Ministerien und der ganzen preußischen Verwaltung 
ein Urteil bilden, welches gewöhnlich mit einer größeren Schnellig= 
keit und Sicherheit abzugeben ist, als dasjenige eines Ministeriums? 
Sind sie nicht bei dem Budget, bei der sorgfältigen Revision 
und Erwägung des Gewerbegesetzes, bei der Prüfung aller Aus= 
gaben und Gesetze genötigt, eigentlich alles zu wissen? Nun, ich 
will garnicht darauf Rücksicht nehmen, daß ich seit sieben Jahren 
an der Spitze einer großen Staatsverwaltung stehe, und daß ich 
da allerdings manches aus der Übung lernte, was ich früher 
nicht wußte, und daß ich da jedenfalls gezwungen bin, ein Urteil 
über alle Vorkommnisse jeder einzelnen Verwaltung mir zu 
bilden — sondern, ich will nur darauf Bezug nehmen, daß ich 
den Vorzug habe, seit 22 Jahren Mitglied aller preußischen 
Landesvertretungen gewesen zu sein, und darin nach Maßgabe 
meiner natürlichen Fähigkeiten und Anlagen so viel gelernt habe, 
wie Abgeordnete im allgemeinen lernen, wenn sie über alle Dinge 
ein Urteil mit verantwortlicher Sicherheit abgeben. Dieses, und 
dann die Wahrnehmung muß ich hervorheben, daß auch meine 
Kollegen außer stande sind, alles zu beurteilen, was in ihren 
engeren Verwaltungskreisen, wo ja die Verantwortlichkeit viel
	        
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