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Alles, was ich Ihnen eben vortrage, ist, wenn Sie wollen,
ein Klagelied darüber, daß der nationale Gedanke in den Land=
tagen und Einzelregierungen nicht derart gezündet hat, wie ich
vor 20 oder 25 Jahren gehofft hatte, und ich bin leider körper=
lich nicht mehr kräftig genug, um im Reichstage aufzutreten.
Ich könnte dort wohl einmal eine Rede halten, aber die Gesamt=
heit der Leistungen, die für mich mit einem Mandat verknüpft
sein würden, bin ich nicht mehr imstande, körperlich durchzuführen.
Deshalb entschuldigen Sie mich, wenn ich bei diesem politischen
Anlaß, der Ihre Begrüßung doch ist, diese meine Klagelieder
Ihnen vortrage. Aber ich hoffe, es wird mit der Zeit anders
werden, und es werden die Bureaukraten, welche Hermann im
Teutoburger Walde erschlug, die „Prokuratoren,“ wie sie damals
genannt wurden, nicht wieder die Alleinherrscher werden. Zur
Zeit besteht noch die Gefahr, daß sie, in unblutiger aber er=
stickender Weise die Herrschaft wieder über uns gewinnen werden
und daß die Errungenschaften des Schwertes, ich will nicht
sagen, durch die Feder der Diplomaten, aber doch durch Bureau=
wesen, Beamtenherrschaft und das träge Zuschauen in Erwartung,
daß andere das Nötige schon tun werden, zu Grunde gehen.
„Die Regierung wird es schon machen!“ Wer ist denn die
Regierung? Ja, wenn die Fürsten es selbst besorgen könnten;
sie sind alle wohlwollende Herren, aber sie sind notwendigerweise
angewiesen auf ihre Beamten, ihre Minister, vortragenden und
geheimen Räte.
Meine Befürchtung und Sorge für die Zukunft ist die, daß
das nationale Bewußtsein erstickt wird in den Umschlingungen
der Boa constrictor, der Bureaukratie, die in den letzten Jahren
reißende Fortschritte gemacht hat. Hier können nur Bundesrat
und Reichstag helfen. Auch ersterer hat das Recht, sich geltend
zu machen. Wenn die staatsmännische Einsicht der Bureaukratie
nicht ausreicht, so ist gerade den Bundesratsmitgliedern und
dem Parlamente Gelegenheit gegeben, ihr zu Hilfe zu kommen,
sodaß die Intelligenzen im Bundesrat und Reichstag zusammen=
wirken.