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Vorsitzenden, und letzterer, ohnehin leidend und müde, verzweifelte
schließlich an der Möglichkeit, gegen diese Verstimmung länger
mit Erfolg anzukämpfen. Wenn man sich ein preußisches
Ministerium denkt, das übereinstimmt und durch persönliches
Wohlwollen unter sich verbunden ist, so halten wir den Beweis,
daß die Trennung der Reichskanzlerschaft von dem preußischen
Ministerpräsidium untunlich sei, für noch nicht geführt, und
müssen der Erfahrung, die darüber bevorsteht, die Entscheidung
des Streites anheimgeben. Nun liegt kein Grund vor, in dem
jetzigen preußischen Ministerium mit dem Grafen Botho Eulenburg
an der Spitze Uneinigkeiten vorauszusetzen, deren Beilegung dem
geschäftskundigen und formgewandten Präsidenten nicht gelingen
sollte. Er steht nach seiner ganzen Vergangenheit seinen Kollegen
viel weniger fern, wie seinerzeit Graf Roon den hervorragenderen
Mitgliedern des Kabinetts, und seine Höflichkeit verläßt ihn auch
in erregten Diskussionen nicht.
In den bisherigen Erörterungen über die Trennungsfrage
wird, wie wir glauben, die Stellung des preußischen Ministers
der auswärtigen Angelegenheiten unterschätzt. Dieser hat nicht
nur die wenigen preußischen Diplomaten zu instruieren, sondern
er ist auch der Ressortminister für die Beziehungen Preußens
zum Reiche, sagen wir, für die „deutschen Angelegenheiten“, die
im preußischen Staatsministerium verhandelt werden; gewiß für
Preußen keine unwichtige Aufgabe. Dem preußischen Minister
der auswärtigen Angelegenheiten steht die Instruktion der sieb=
zehn preußischen Stimmen im Bundesrate ressortmäßig zu, und
in Fällen, wo er der Zustimmung des Staatsministeriums ohne
Rückfrage gewiß zu sein glaubt, kann er diese Instruktion auf
eigene Verantwortung erteilen, und wenn er der Zustimmung
des Gesamtministeriums zu bedürfen meint, so ist er selbst der
vortragende Ressortminister für seine eigene Sache. Der aus=
wärtige Minister Preußens, der nicht zugleich Reichskanzler
wäre, könnte sogar diesem seine Instruktion für den Bundesrat
zuschicken und ihm unter Umständen das Leben sehr schwer
machen. Die Schwierigkeiten, die hier eintreten könnten, sind