Uummer 301
Ar#le###### Aa#n#
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Vonnekstag, 3f. Vezember 1972
—2* * — 75
der Frau Kommerzienrat Schweighart sleht. Am
gleichen Tage sind dreilt Jahre verstrichen,
seitdem die K öchin K * Loferer ununker.
brochen Dienst in der Famt#e der Frau Ren-
liere Niedermayr versieht. Das sind Jubiläen,
welche in der jezigen Zeit leider immer sel-
tener werden. Um so höhere Anerkennung ver-
dienen diese während so langen Jahren in Treue
und Anhänglichkeit geleisteten Dienste; sie ehren
in gleickem Maße die Jubilarinnen wie auch
eren Dienstherrschaften. Daß dieses innige
Verhältnis noch viele Jahre andauern moge,
ist wohl der besie Wunsch, der zu diesem Ehren-
lag ausgesprochen werden kann.
Die Wintersportzügec. Die seit 6. De-
eember eingelegten Wintersportzüge haben, wie
e#s in einer bahnamtlichen Mitteilung heißt,
Uer eine sehr unbefriedigende Besegung ge-
haktt. Sogar an den drei Weihnachtsfeiertagen,
an denen günstiges Sportwekter herrschte und
im allgemeinen auch eine genüg gende Schneelage
vorhanden war, ließ die Gesamtbenützung sehr
zu münsckhen übrig. Ab 1. Jannar 1915 ver-
lte#ren haler diese Züge nur mehr bei gün-
#stigem Winterstortuertter7 d. D. menn die Wit-
ierung und rceverhällnifse“ einen slärkeren
Sportverkel,r * arten lassen. In Betracht kom-
men aus unserer Gegend die Züge: München-
Kufstein: München-Hbhf. ab 5 Uhr früh; Kus-
flein-Rosenheim: Kusstein ab 9 Uhr 37 Min.
vormittags: Rosenheim München: Nosenheim
ab 8 Uhr 12 Min. abends; Nosenheim- Fras-
dorf: Rosenheim ab 6 Uhr 15 Min. früh; Fras-
- Rosenheim: Frasdorf ab 7 Uhr abends.
Das Vertehren dieser Züge wird von Fall zu
Fall tags vorher durch Schalteranschlag und
Lurch Mitltteilung in der Tage presse belannt
gegeben. Mit Rücsicht auf die geitweise -
rung des besien bagerischen Skigeländes im
Schliersee- Banerischreller Gebiet, insbesondere
cs Sudelfeldes, für militärische Jwecke wird
icroch die Staats zeikenbahnverwallung für die
auer der Absperrung speziell die Sportzüge
nach Rosenheim Frasdorf, wenn immer wirt-
schafluich vertreibar, bbteertigen, da das dur
die neue Balln##Fadirf erschlossene Hoch-
riebgebiet Kleick nill en iKronders für den Ski-
sport günstig:s uoe lietet. Die Winter-
irortüge nack Tölz-Tegernsee und Schliersee.
Mayeritch#el! werden wie bisher an allen Sonn-
und Feiertagen regelmäßig abgefertigt.
Einlieserung der Kriegsbeute--
stücke. Das Kriegsministerium gibt bekannt:
In Unkenntnis der bestehenden Bestimmungen
daben wiederloit Militär= und
crbeutete Wassen, Munition, Bellzidungs- und
Ausrüstungsstücke und anderes ftemdes Heeres-
gerät an sich genommen und als Eigentum be-
handelt. Die oberste Heeresleitung hal für das
Auflesen und Bergen der Beutestücke im Ope-
rationsgebiet Finder- und Bergelohn ausgesetzt
und sich ert diesen auch all jenen "1. die Kriegs-
beutestücke in der Heimat bis 1. Februar 1915
leim nächsten Urtilleriedepot oder der nächsten
Polireibehörde einliesern. Es mag noch bejon-
ders darauf hingewicfen werden, daß nach dem
1. Februar 1915 der Besig von Kriecgsbeute-
siücken, für die nicht sofort der Nachweis er-
bracht werden kann, daß sie auf rechtmäßigem
Wege von der Militärbehörde erworben wur-
den, für die Erstbesißzer, aber auch für jeden
Nack besiger, Händler usw. ernste Unannehm-=
lich keiten nach sich iehen wird. Nach dem Reichs-
Strafgesetzluch muß jede widerrechtliche An-
eignung von Bente- oder Fundstücken als Dieb-
srahl (S§ 22 ff.) oder Unterschlagung (§246,
nach dem PllStasgesetzbuch gegebenenfalls
als „eigenniäg, e: Bentemachen“ (8 128) mit
lharter Gesängniele##se, unter Umständen sogar
mit Zuchthauestrase eeege werden. Wer sich
widerrecktlich Beute= oder Kunducke aneignet,
9 : nommen werden.
Zivilpersonen
1 entwendete ein 19jähr.
erwirbt selbst lein Eigentum daran und konn
es auch #iicht durch Verschenken oder Verkausen
auf andere Personen übertragen. Die Mllitär=
und Zioilbehörden sind deshalb zur Beschlag-
nahme befugt. Wer solche Gegenstände durch
Geschenk oder Kauf an sich bringt, lann sich
dadurch der Hehlerei schuldig machen. Es wird
daher vor Aneignung und Ankauf dringend ge-
warnt und damit die Aufforderung verbunden,
alle bisher aus Rechtsunkenntnis ohne Anzeige
eigenmächtig in Verwahrung gehaltenen oder
erworbenen Beutegegenstände unversüglich an
die Militär- oder Ortspolizeibehörde abzulie-
sern. Angehörigen des Heeres, die einzelne Ge-
genstände von geringem Wert zum Andenfen
an persönlich überstandene Gefahr oder andere
besondere kriegerische Leistung zu behalten wün-
schen, soll dies nicht benommen sein. Sie b##-
dürfen jedoch hierzu der schriftlichen Erlaubnie
ihres nächstien mit Disziplinarstrasgewalt aus-
geslatteten Vorgesetzten.
Gegen die Bierbankstrategen. Einem
Feldbrief aus einem Hauptquartier im Westen
seien solgende Sätze entnommen: „Wenn Goll
mit uns bleibt, werden wir die fran lise:
Armee bald schachmatt setzen, und auch der
Fall von Paris, das jeder Kenner Frankreich 5
beute noch für dessen Herz hält, ist nur gine
Frage der Zeit! Kleinmülige Briese aus der
Heimat tragen nicht dazu bei, die Stimmung
in den Sch ühengräben zu verbessern. Die Leute
an den Bierlischen, denen es nicht senell genug
geht, sollien doch bedenken, daß wir ein Vollo-
heer sind und ganz andere Rücksicht auf Men-
schenleben zu nehmen haben als die Engländer
und Russen! Ein einziger deutscher Soldat ist
mehr wert als alle die weisen Leute, die be-
Hopich, zu Hause am Ofen sitzen. Ein über-
asteies Vorgehen wäre nur unter ganz außer-
ardentlichen Menschenopfern möglich, also ge-
radezu ein Verbrechen. Wir gehen langsam
vor, aber des Iclieblichen Erfolges ist ein jeder
Mann in der Front sicher.“
Kirchenkollekte für hilfsbedürfti-
ge Geisteskranke. Wie in den Vorjahren,
so wird auch im Jahre 1915 die Allerhöchst ge-
nehmigte Kirchenkollekte zu Gunsten des allge-
meinen Untersiühungsfonds für hilfsbedürftige
Geisteskranke von sämtlichen kath. uno protest.
Pfarreien des Regierungsbezirkes Oberbayern
am 3. Sonntage im Monate Januar, sonach
am Sonntag, den 17. Jannar 1915, im Auf-
trage der vorgesetzten geistlichen Stelle vorge-
Wir glauben auch diesmal
wieder auf die siets erprobte Opferwilligkeit der
Bevölkerung für den außerordentlich wohltä=
tigen Zweck vertrauen und reichliche Spenden
erwarten zu dürfen.
Der Verein für das Deutschtumim
Ausland wendet sich mit einem Aufruf an
die Opferwilligkeit der Mitbürger. Die Zahl
der Auslandsdeutschen, welche durch das bru-
tale Verhalten unserer Feinde in große Not und
Bedrängnis gerieten, ist nicht gering. Dem-
nächst werden etwa 30 000 deutsche Frauen,
Kinder und Greise aus Eeen franz. Konzen=
trationslagern entlassen. Ein großer Teil da-
von wird nach München kommen. Deshalb er-
läßt der Münchener Verein den Aufruf, ihm
durch freiwillige Beiträge die Obsorge für diese
Armen erleichtern zu belfen. Die Geschäftsstelle
des Vereins befindet sich in München, Neuhau-
serstraße 9 3. Wir sind gerne bereit, etwaige
Gaben für diesen Zweck zu übermitteln.
Maul= und Klauenseuche. In der
Gemeinde Mietracking ist die Maul= und
Klauenseuche ausgebrochen.
Diebstähle. Am 29. ds. Mts. mittags
Handwerksbursche vom
Stiegengeländer eines Anwesens in der Inn-
Kaß. eine Kugel. aus z Messing im Werte von
6 Mark. Am Mts. nachm. wutde
von einem Pmirsr in der Münche-
nerstraße eine Hose im Werte von 7 M. ent.
wendel.
Wosserleitungen vor Frost (cnt-
zen! Mit Eintritt der kälteren Jahreszeit trit!
auch die Gefahr näher, daß die Wasserkeitun-
gen in den einzelnen Anwesen winfrieren. und
bei stärkerem Frost zerrissen werden. Es wird
daher darauf aufmerksam gemacht, daß die
Wasserleitungen durch Umwickeln mit Strohzöp-
sen, durch Korklschalen usw. vor dem Einfrieren
zu schützen sind, ebenso die noch empfindlicheren
Wassermesser, für welche ebenfalls der Haus-
besitzer verantwortlich ist. Wasserleitungen in
oberen Stockwerken und auf Dachböden werden
am besten entleert, wenn man nicht in der Lage
ist, das Wasser mit dünnem Strahl laufen zu
lassen. Bei Leitungen, die durch offene Hausein-
fahrten oder Hausgänge führen, ist besonders
sorgfältig zu verfahren. Eingefrorene Leltun-
gen sind sofort aufzutauen, dabei dürfen aber
die Wassermesser nicht warm werden. Rohriso-
lierungen und das Auftauen der Rohrleitun-
gen besorgen alle Installateure und das städt.
Wasserwerk.
Kirchliche Nachrichten.
Protestantische Kirche. Das bigßherige
Dekanat München wird vom 1. Januar 1915
ab in zwei selbständige. Bezirke geteilt. Zu
München I gehört dann Traunslein, während
die protestantischen Pfarreien Rosenheim und
Großkarolinenfeld mit Miesbach dem Deka-
nat II unterstellt sind. Die Funktion eines De-
lans für München 1 wurde dem 1. Pfarrer bei
St. Markus, Hermann Lembert (bisher 1. Pfar-
rer von St. Lukas), für München I dem Pfar-
frer Kirchenrat Friedr. Ringler in Ingolstadt
übertragen.
a
Verguügungsanzeiger.
Der Stadt-Kinematograph hat für
Donnerstag und Freitag (Neujahr) außer der
aktuellen Aufnahme „Ausmarsch des Regiments
„List“ einen neuen Monopol-Film erworben,
der alle bisher erschienenen patriotischen Schau-
spiele in den Schatten stellen wird. Der Film
betitelt sich „Für vermißt gemeldet“. In span-
nender und ergreifender Darstellung werden uns
darin Erlebnisse eies Offiziero im Osten He-
schildert. Für Samstag bis inkl. Montag sie-
hen zwei große Sensationsfilms auf dem Spiel-
pkan des Stadt-Kinematographen. Ein Drama
in drei Akten „Der goldene „Scarabäus“ oder
„Der Turm des Schweigens“, ferner ein Lust-
spiel in 4 Alten „Endlich allein“ in der Haupt-
rolle Donat und UAnton Herrenseld-Berlin. Daß
die vielbegehrten Aufnahmen vom Kriegsschau-
platze nicht fehlen, ist selbstverständlich. Siehe
Inserat!
Der Weltkrieg.
Meldungen des offiziössen WITB.
Die Kriegslage.
WIB Großes Hauptgquartier, den 30.
Dezember, vormittags. Amtlick.
Um das Gehöft St. Georges jüdwestlich. Nieu
Fort. welches wir vor einem überraschenden An-
räumen mußten
seinen besten Tagen. #
„Guten Abend. Herr Lagar:“ sagate er
mit einer Betonung, die mich nicht zweiseln
ließ, daß es ihm nicht sehr angenohm war,
mich hier unter vier Augen mit seiner Tochter
zu finden. Auch Lydin muhte diesen Eindruck
gehabt haben, denn sie breilte sich zu erllären:
„Ich lie eß Herrn Lazar hierher bitten, weil
ich einiges von Potesci zu hören wünschte, und
weil ich mich außerdem eines Auftrages des
Herrn Gleva zu entledigen hatte.
r Fürst überging * Worte mit Still-
scweigen ud wandte sich an mich:
» warte Sie morgen wvormittag zehn
Uhr in meinemn Arbeits zimmer, Herr Lagar! —
Später werden wir uns gemeinsam in das
Kriegsministerium begeben. — Sie haben, wie
ich hotie, sämtliche Popiere mitgebracht? —
Sehr wohl! — Bist du jetzt fertig, Lydia?“
Es war ein deutlicher Wink, daß meine
weitere Anwesenheit als etwas sehr Ueber-
flüssiges angesehen würde, und ich beecilte mich,
mich zurückänziehen, durch ein liebenswürdiges
Lacheln der Prinzessin ein wenig entschädigt
für die sehr hochmütige Art, in der Seine
Durchlaucht beliebt hatte. mich zu behandeln.
Aber auch der Trost, den ihre schönen Lippen
und ihre lieben Augen mir hatten gewähren
wollen, vermochte mich nicht lange vor allerlei
trüben Reflerionen zu bewmahren. Noch immer
empfand ich es ja als ein köstliches, unschäg-
bares Glück, ihre Stimme zu horen und die
Lust desselben Zimmers mit ihr zu atmen,
aber die Seligkeit entschwand zuglelch mit ihrer
Gegenwart, und mit immer beltigsem Schmerze
bohrte sich donn das Bewußtsein in meine
Seele, daß sie das Eigentum eines anderen
lei, und daß jeder Gedanke, der sich zu ibr er-
bob, jeht, nachdem er mir rückhaltlos sein Ver-
trauen geschenkt, ein schimpflicher Verrat an
diesem andern gewes
begab mich in mein Zimmer und ver-
schloß hinter mir die Tür, denn das Wieder-
sehen hatte die mühsam erkämpfte, scheinbare
Ruhe mernes Herzens so gewallig erschüttert,
daß es mith jent nach nichts anderem verlangte,
als nach ungestörter Einsamtei t
« nach Einbruch der Duntelhen
hae. c Giten in der Hauptsache recht wenig
erfreulichen (Vedangen. Audienz gegeben; dann
machte auch r per seine Rechte geltend.
Ich spürte ein Lebhortt Hungergefühl, und ich
entsann mich, daß ich es vorhin auf die Anfrage
eines Dieners abgelehnt hatte, mir ein Diner
seroieren zu lassen. Obwohl ich bei dem Zu-
schnitt des fürstlichen Hauswesens sicherlich nur
hätte zu klingeln brauchen, um alles zu erhalten,
was ich wünschte, zog ich es doch vor, irgendwo
außerhalb des Hauses eine kleine Mahlzeit zu
nhme en, und machte mich alsbald auf den
fza Anblick der Menschen, die in bunt zu-
Memmenengewurielter Menge unten in den Haupt-
straßen an mir vorüberfluteten, wirkte trot
meiner no überwundenen Scheu gegen
alle Geselligkeit wie eine wohltuende 3erstreuung
auf mich ein. Die eWrinzeili. mochte schon rech
haben mit ihrer Meinung, daß es mir eehr not
täte, das Leben auch von seinen vergnüglicheren
Seiten kennen zu lernen; denn ich hatte mich
in meiner Verbannung allzusehr doran gewöhnt,
es nur von der allerernstesten zu betrachten
Da ich nicht dargn asedo•tt hatte, mich um-
zuklelden, und da les von Haus aus
nicht zur ns neigte, antschled ich
rants, sondern wählte ein solches zweiten
Ranges, wo ich immerhin noch siiger sein konnte,
anständige Geieilschaft anzutresse
ß. Geselischaft, die üolrdies nicht allzu
zahlreich war, interessierte mich indessen so
wenig, daß ich meine Aufmerksamkeit aus-
schließlich zwischen meinem Diner
Abendzeitung teilte. Ich war schon beim Nach-
tisch angelangt, als eine Dame und ein Herr,
die eben das Lokal betreten hatten, ziemlich
nahe an meinem Tische vorübergingen.
e Gestalt der Dame war von einem
langen eleganten Abendmantel ganz verhüllt,
und einer jener modernen Riesenschleier, die sich
aus dem Automobildreß in das Straßenkostüm
verirrt zu haben schienen, verbarg mir
Züge ihres Oesichte Aber in ihrer Art zu gehen
und den Kopf zu tragen, war etwas, das sofort
ganz bestimmte in meiner Ein-
bildung wachrief, und als ich nun auch die
Farbe ihres Haares gesehen hatte, vrauchte ich
nicht erst den Augenblick abzuwarten, da sie
sich des Schleiers entledigte, um zu wissen, daß
ich keine andere vor mir habe, als meines
Vaters zweite Gattin.
Sie hatte mich offenbar nicht gesehen, und
mein erster Gedanke war, haftig meine Rechnung
u beglelchen und mich so schnell als möglich
zu entsernen. Da fiel meln 1 sauf ihren Be-
gleiter, und mir war, als hätte für einen
Moment mein Herz zu schlagen usgebört. Es
war ein bochgewachsener, breitschuliriger Mann,
mehr als sechs Fuß groß; aber von schlechter,
He#s Haltung und von
dge eines Invaliden.
Zange i e unge550 mlich schön und im-
nonlerend dewesen; letzt aber war er liédenfalls
—.—————“""
mich nicht fur emes der allervornehmuen Restau-
Sturm und Wolkenbrüche richteten an den bel-
dettig en Stellungen in Flaudern und Vorb
fankreich Schoden an. «
«DerTagoerkietaulderübrigenZirontallges
mein ruhig. -" «-
" A Ostpreußen wurde die Tusische Heeres-Za-
Vallerie auf Pillkallen zurückgedrängt. In Po-
#n, rechte der MWeichlel, ut die Lage unverändert.
Auf dem westlihen Weichselufer wird die Of-
fensive östlich des Bsura-A ittes fortgesetzt.
U übrigen dauern die Kämpfe um und östlich
des Nawla-Akschnittes kowie bei Inowlodz und
¶dwestzich fort.
Nach auswärtigen Mitteilungen hat es den
Anschein, als ob Lowicz und Skierniewicze nicht
in unserem Besitze wären. Diese Orte sind seit
mehr ale lechs Tagen von uns genommen.
Skierniewicze liegt weit binter unserer Front.
Oberste Heeresleitung.
–.— .
—...
# n ·
Belgischer Hilferuf an Japan.
Frankfurt a. M. 30. Tez. Londoner
Blättern zufolge hat die belgische Regierung die
Hilfe Japans zur Befreiung Belgiens angeru-
sen. (Danach scheint Belgien zu der Kraft des
Dreiverbandes nicht mehr das nölige Zutrauen
zu haben, oder mit seiner Bitte von den Eng
ländern und Franzosen nur vorgeschoben zu n
sein.)
—
——
Dieenglischen Kriegskosten.
Berlin, 30. Dez. Die täglichen Kriegs-
kosten Englands sollen jetzt 54 Mill. Francs
betragen, im August betrugen sie 25 Mill.
Francs. Die englische Reglerung erläßt einen
Aufruf an die Blätter, den Luxus einzuschrän-
ken. (Z.)
Die Kämpfe an der Bsura.
Berlin, 30. Dez. Der Korrespondent des s
Mailänder „Corriere della Sera“ meldet aus 1
Petersburg: Seit dem 29. Nov. kämpfen die
Deutschen beinahe ununterbrochen gegen die
Front an der Bsura. Die Deutschen haben süd-
lich des Pilica-Ufers die russische Nachhut ab
geschnitten. Die österr. ung. Truppen leisten?
am rechten Nida-Ufer den größten Widerstand.
Um Przemysl.
Mailand, 30. Dez. „Secolo“ meldet aus
Petersburg, daß „Ruskoje Slovo“ die baldige 4
Bestürmung von Przemysl verlangt, weil durch -
die kräftigen Ausfälle die russische Armee sehr
viel Schaden habe. Diesen Aeuhßerungen gegen-
über betont „Nowoje Ruskoje“, daß es nicht
ausgeschlossen erscheine, daß die Belagerung
von Przemysl aus taktischen Gründen (wurt
mals ausfgegeben werden könnte. (3.)
nichts mehr als eine Ruine. Schwer hingen -
die Tränensäcke unter seinen trübe blickenden
Augen, seine Wangen waren bleich und ein
gesallen, wie die eines Menschen, der eben von .
schwerer Krankheit erstanden ist, und seine Mund? »
wintelivarenbeftandlglniierooszuckende
Bewegung. Sein starker Schnurrbart war.
völlig ergraut und sein Hapt nur noch mite
]pärlichem Haarauche
Auch die uoee zuung trug nicht
dazu bei, 77. Erlcheinung bestechender zu-
machen. Sein Anzug zeigte die Pllenkunldipene
Spuren starker Abnutzung, und seine Wäschen
schien mir von recht zweiselhafter Sauberkeit.
Er mußte unmittelbar nach seinem Eintrit!
ein Glas Kognak bestellt haben; denn er hatte
sich kaum an einem der in meiner Nähe be-
findlichen Tische niedergelassen, als der Kellnec
es bereits vor ihn hinsetzte
Gerade in dem Augenblick, da er es mie
auffällig zitternden Fiugern zum Munde führe
wollte, siel kein Blick auf mich, und obwohl ih
ummölich eine Ahnung kommen konnte, we
war, mußte irgend etwas in meinem Au
leben ihn in so hohem Maße irritieren, da
er das Glas wleder niedersetzte, ohne getrunke
zu haben, und daß er sich seiner e leiteri
zuwandte, zund n ur um ihre Aufmerk
somkelt auf mich zu lenken.
(Fortsetzung solgt.)
F
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