122 Taunus und Westerwald.
nierter Beamten und Offiziere sein Teil beiträgt, der ihr den
Scherznamen „Pensionopolis" eingetragen hat, sondern auch
im Außeren gewonnen durch den Bau eines prächtigen Rat-
hauses, eines neuen Kurhauses, eines neuen Theaters, eines
neuen großen Bahnhofs und vieler anderer Bauten und reizen-
der Landhäuser in den äußeren Teilen. Ihre Bedeutung liegt
jedoch in erster Linie in ihren heilkräftigen warmen Quellen,
die jährlich Tausende von Linderung und Heilung Suchenden
anziehen; die bekannteste von ihnen ist der Kochbrunnen mit
einer Temperatur von 68,7° C.
Rings um den Taunus und im Taunus entspringt wegen
der zahlreichen Verwerfungsspalten noch eine große Reihe
anderer Mineralquellen, die sich zum Teil zu bedeutenderen
Badeorten entwickelt haben. Am Südrand liegen Soden und
Homburg vor der Höhe (14 000 Einw.), am Ostrand, der zum
Großherzogtum Hessen gehört, Bad Nauheim (5000 Einw.),
welches in den letzten Jahren einen großen Aufschwung ge-
nommen hat; ein Besuch von 20 000 Kurgästen im Jahr mit
einigen hunderttausend Bädern nutzt die Quellen aus, unter
denen der große Sprudel, in 177 m Tiefe erbohrt, eine Wärme
von 37.,6e C besitzt. Im Gebirge liegen hinter dem Taunus-
kamm Schlangenbad mit neun Quellen bis zu 32°, Langen-
schwalbach mit Eisenquellen und im unteren Lahntal der welt-
bekannte Badeort Ems (7000 Einw.), wo, neben zahlreichen
bis jetzt unbenutzt im Lahnbett austretenden, 31 Quellen ge-
faßt sind, von denen der Kesselbrunnen 46,6° Cbesitzt und der
Kränchenbrunnen in alle Welt versandt wird und Weltruf ge-
nießt. Außer diesen gibt es aber noch eine Menge anderer,
schwächerer Säuerlinge und Solen im Gebirge zerstreut.
Neben den Bädern findet sich am Südrand des Taunus
wegen der geschützten Lage eine Anzahl besuchter Luftkurorte,
von denen Cronberg und die von alten Burgenüberragten König-
stein und Falkenstein südlich des Großen Feldbergsgenanntseien.