Full text: Landeskunde des Großherzogtums Hessen, der Provinz Hessen-Nassau und des Fürstentums Waldeck. (376)

Das Hessische Bergland. 125 
gräben zieht an der Nordostseite des Vogelsbergs von Lauter— 
bach nach Südosten über Salzschlirf bis zum Fuldatal ober- 
halb von Fulda, in einer Länge von 30 kmz in ihm liegen zwi- 
schen dem Buntsandstein in sehr gestörter Lagerung Muschel- 
kalk und Keuperschichten, bei Lauterbach auch ein geringer 
Rest von unterem Jura (Lias); ein anderer, der ebenfalls 
Muschelkalk, Keuper und Jura enthält, ist der Homberg-Fritz- 
larer Graben. Die Richtung dieser Gräben ist Südost-Nordwest, 
parallel der einen Hauptrichtung der das Hessische Bergland 
durchsetzenden Verwerfungsspalten und der Richtung des 
Thüringer Walds; senkrecht auf ihr steht eine nach Nordost 
ziehende Hauptrichtung anderer Spaltensysteme, parallel der 
Hauptrichtung des Rheinischen Schiefergebirges, der z. B. der 
Spangenberg-Lichtenauer Graben folgt. Durch Kreuzung 
dieser beiden Spaltenrichtungen, die orographisch besonders 
deutlich in der Umrahmung der Frankenberger Bucht, des 
Einbruchskessels südwestlich vom Kellerwald, hervortreten, ist 
der Buntsandstein des Hessischen Berglandes in einzelne 
Schollen und Tafeln zerbrochen, die, in wenig geneigter Lage 
gegeneinander verschoben, das charakteristische Moment für 
den geologischen Aufbau, wie für die Grundzüge der Ober- 
flächengestaltung abgeben. 
Unter den genannten Gesteinen treten nur geringe Reste 
der unterlagernden älteren Gesteine zutage und sind nur an 
drei Stellen in etwas größerem Umfang vorhanden. Ein 
schmaler Streifen von Eschwege bis Witzenhausen auf dem 
linken Werraufer, östlich vom Meißner, besteht aus devonischen 
Grauwacken und Schiefern, die in einen Hauptsattel mit meh- 
reren kleinen Nebensätteln gefaltet sind. Auf den devonischen 
Gesteinen lagert Zechstein, wahrscheinlich der Ursprung der 
schwachen Solquellen des Bades Soden an der Werra, deren 
Salz schon zu Römerzeiten ausgebeutet worden sein soll, wäh- 
rend die ersten schriftlichen Aufzeichnungen darüber bis in die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.