10 Einleitung.
der Wetterau an; die nördlich vom Odenwald gelegene, im
Westen durch ein niedriges Hügelland aus rotliegenden Gestei-
nen von der Oberrheinischen Tiefebene teilweise und nur un-
deutlich geschiedene Mainebene ist dagegen in ihrem rechts-
mainischen Teil — von einem sehr kleinen, vor dem Spessart
gelegenen bayrischen Anteil abgesehen — ganz preußZisch,
während auf das linke, zum größten Teil hessische Ufer das
preußische Gebiet nur in der Umgegend von Frankfurt hin-
übergreift.
Westlich der Wetterau liegt von Osten und besonders von
Süden steil aufsteigend zwischen Rhein und Lahn der Taunus,
ein Teil des Rheinischen Schiefergebirgs und damit zugleich
der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Nur im links des Rheins
in der Ecke bei Bingen gelegenen Rochusberg und am Ostrand
hat das Großherzogtum Hessen geringen Anteil an ihm, sonst
gehört er zum Königreich Preußen, wie der nördlich von ihm
sich erhebende, durch das schmale, tief eingerissene Lahntal nur
orographisch geschiedene, aber geologisch mit ihm ein Ganzes
bildende Westerwald. Weiter nördlich zieht sich auf den Ost-
rand des Rheinischen Schiefergebirgs ein Teil des Fürstentums
Waldeck herauf, dessen Rest hinabsteigt zu dem sich östlich vom
nördlichen Rheinischen Schiefergebirge ausdehnenden Hessi-
schen Bergland. Durch dasselbe zieht sich, als nördliche Fort-
setzung der Wetterau erscheinend, über Ohm, untere Eder und
untere Fulda gegen die Weser die Hessische Senke, von der
nach Osten und teilweise auch nach Westen in Gebirge um-
gewandelte Buntsandsteingebiete sich ausbreiten. Sie erfüllen
die Gegenden zwischen der Hessischen Senke und dem Rand
des Rheinischen Schiefergebirges, das Viereck zwischen Werra
und Fulda und die Gegend zwischen oberer Fulda und
Schwalm und bilden mit der Hessischen Senke zusammen das
fastgänzlich zum Königreich Preußen gehörige Hessische Berg-
and.