46 Das Rheinhessische Hügelland.
Rheingaus, welche sich auch nördlich des Maines noch nach Osten
bis gegen den aus dem Lorsbacher Tal kommenden Goldbach
erstreckt, von dem Hauptteil des Tertiärlandes abgetrennt.
Im Nordwesten ist der zum Taunus gehörige, im Winkel
zwischen Nahe und Rhein bei Bingen gelegene Rochusberg aus-
zuschließen, dann folgt die Grenze der Nahe aufwärts bis
Kreuznach, um von da nach Norden ausbiegend Alzey zu er-
reichen und von dort südlich gegen Dürkheim an der Hardt
zzuiehen.
Die Schichten, welche die stellenweise sichtbare Unterlage
dieser Landschaft bilden, gehören zum sog. Rotliegenden und
bestehen der Hauptsache nach aus Sandsteinen nicht allzu fester
Beschaffenheit, sowie aus leicht zerfallenden Tonschiefern. Sie
sind meist lebhaft und zwar dunkelrot gefärbt, so daß sie durch
diese charakteristische Färbung da, wo sie an die Oberfläche
kommen, wie z. B. bei Nierstein, leicht erkannt und von den
anderen, heller gefärbten Ablagerungen auf den ersten Blick
unterschieden werden können. Geschlossen treten die Gesteine
des Rotliegenden im Südwesten der Provinz Rheinhessen auf,
wo sich das nordöstliche Ende des fast ganz aus Rotliegendem
aufgebauten Pfälzer Berglands in sie hereinschiebt. Sie be-
stehen hier aus Sandsteinen, Melaphyren, die Decken, und
Quarzporphyren, die Gänge in dem Sandstein bilden, und
werden an manchen Stellen in großen Brüchen als Bausteine
gewonnen. So die Sandsteine in den Brüchen zu Flonheim,
welche früher den größten Teil des Baumaterials für die Sta-
tionshäuser der ehemaligen Hessischen Ludwigsbahn lieferten,
und denen zuliebe die genannte Bahn eine eigene kurze Ab-
zweigung von Armsheim nach Flonheim des Steintransports
wegen baute. In dieser Gegend, wie in dem anschließenden
Teil der Pfalz fanden sich im Rotliegenden Quecksilber und
Zinnober, auf die in dem Anfang des vorigen Jahrhunderts
auf hessischem Gebiet noch Bergbau betrieben wurde. Weiter