66 Rhein= und Mainebene.
ausmachen und sich östlich vom Taunusrand, z. B. bei Oppers-
hofen, aus den übrigen Gesteinen herausheben, bilden sonst rot-
liegende Gesteine und Zechsteinkalke die sichtbare Unterlage der
jüngeren Gesteine. Südwestlich der Linie Büdingen-Gelnhausen
schließen sie sich zu einer größeren Fläche zusammen und er-
zeugen eine sehr charakteristische niedrige Hügellandschaft, die
auch in ihrem Außeren scharf von den angrenzenden Buntsand-
steinlandschaften absticht. An manchen Stellen wird sie von Ba-
salten durchbrochen, deren einer auf seiner Kuppe die Ronne-
burg trägt. Dasich auch weiter südlich noch einzelne Vorkommen
von Rotliegendem bei Vilbel, Fechenheim und im Mainbett
bei Offenbach finden, so wird dadurch die Verbindung mit dem
rotliegenden Hügelland nördlich von Darmstadt hergestellt.
Auf dem Rotliegenden und Zechstein liegen tertiäre Ge-
steine; im Süden sind es Kalke und Mergel, bei Sachsenhausen,
am Bieberer Berg bei Offenbach, bei Großkarben usw., ganz
gleich denen von Rheinhessen; im Norden treten dagegen
hauptsächlich Sande, Tone und Sandsteine an ihre Stelle,
letztere bei Münzenberg in der Wetterau im sog. „Blätter-
sandstein“ eine reiche Zahl von Abdrücken einer fossilen Pflan-
zenwelt einschließend. An manchen Stellen sind den Tertiär-
schichten Braunkohlenlager von verschiedenem Alter einge-
lagert; die reichsten, an verschiedenen Stellen schon lange ab-
gebaut, liegen in der Wetterau, in dem Eck zwischen dem Zu-
sammenfluß von Wetter und Nidda, zwischen Berstadt, Dor-
heim und Reichelsheim, wenngleich auch die Mainebene ein
großes, technisch ausgiebig benutztes Braunkohlenlager bei
Seligenstadt a. Main besitzt. Ein großer Teil der Oberfläche
der Wetterau wird bedeckt von lebhaft bunt, vorwiegend gelb
gefärbten Sanden ohne Versteinerungen, aber mit vielen
weißen Quarziten. Sie ziehen, wie überhaupt die Tertiär-
bildungen, nach Norden über Gießen weiter durch die Hessische
Senke in das Kasseler Becken.