68 Rhein- und Mainebene.
der dritten, der Sandzone, stehen geblieben sind. Teilweise
sind die Ränder der alten Flußläufe vollständig verwaschen,
und dann ihre Betten nur durch Bohrungen daran zu erkennen,
daß sie vollständig mit Torf zugewachsen oder teilweise, selten
ganz, mit Ton erfüllt sind; an anderen Stellen, bei den jüngeren
Flußläufen, sind aber die Uferböschungen, wie bei Dornberg,
südlich von Groß-Gerau, noch so gut erhalten, daß man einen
ganz vor kurzem ausgetrockneten Fluß vor sich zu haben wähnt.
Zu dem Neckarbett kommen im Norden Flußbetten geringerer
Breite, alte Weschnitzläufe, die Modau usw.; an manchen
Stellen, wie bei den Pfungstädter Torfgruben, finden sich
eigentümliche Ausweitungen darin, darüber schieben sich die
flachen Schuttkegel der Odenwaldbäche vor und so nimmt es
nicht wunder, wenn die Entzifferung dieser Verhältnisse im
einzelnen recht schwierig ist. Die alten Flußbetten sind strecken-
weise noch heute sehr feucht und dann nur als Wiesengelände
nutzbar zu machen. Bei Zwingenberg verläßt die Zone der
alten Flußläufe den Rand der Bergstraße und zieht nordwest-
lich gegen Trebur.
Dadurch wird die dritte Zone in zwei Teile geteilt; sie
wird gebildet von breiten Sand= und Schotterflächen, die sich
im Süden aus der Rheinebene etwas herausheben, im Norden
dagegen an das rotliegende Hügelland nach Osten zu anlehnen,
weil hier die Zone der alten Flußläufe am Ostrand der Tief-
ebene fehlt. Eine immer größere Breite gewinnend, endigt
die dritte Zone im Norden am Maintal. Ihrcharakteristischster
Zug ist das Auftreten von Dünen aus Flugsand, die im süd-
lichen Teil besonders schön bei Viernheim und Lorsch, im nörd-
lichen bei Bickenbach, Eberstadt, Mörfelden usw. ausgebildet
sind, von wo sie sich in die Mainebene bis nach Dieburg, Baben-
hausen, Seligenstadt und Hanau fortsetzen. Sie erreichen eine
Länge bis zu mehreren Kilometern, eine Höhe bis 10—12 m
und verlaufen im Süden südnördlich, während sie sich nach