Der Vogelsberg. 89
dort. Bis jetzt ist nur eine Gliederung in drei Abteilungen ge-
lungen: 1. Untere basische (d. h. kieselsäureärmere) Strombasalte
(echte Basalte); 2. jüngere saure (d. h. kieselsäurereichere) Ba-
salte, sog. Anamesite und Dolerite; sie zeichnen sich gewöhnlich
durch grobkörnigere Ausbildung aus, so daß die einzelnen
Körnchen der Gemengteile meist mit bloßem Auge zu sehen
sind, und unterscheiden sich außerdem durch das Auftreten von
Titaneisen — in Londorf in Höhlungen des Dolerits in großen
schönen Täfelchen — von den echten Basalten, in denen an
seiner Stelle Magneteisen vorhanden ist; 3. jüngere basische
Basalte, echte Basalte, mit denen unter 1. vollkommen über-
einstimmend und von ihnen nur durch die Lagerung über den
sauren Basalten unterschieden. «
Die Erkennung dieser Gliederung wird selbstverständlich
durch die starke Abtragung sehr erschwert, welche den Vulkan,
wie schon erwähnt, erheblich erniedrigte; doch konnten die zer-
störenden Kräfte die charakteristischen Züge des Vulkans in
der inneren Struktur noch nicht gänzlich verwischen. Weit
verbreitet finden sich stellenweise recht mächtige Anhäufungen
von Lapilli (vulkanische Bomben und Schlacken), feinen grauen
und roten Aschen, von Tuffen, Breccien und Bimssteinen,
die mit den Basalten wechsellagern, und bieten dasselbe Bild
des Aufbaus, wie wir es an den heute noch tätigen Vulkanen
zu sehen gewöhnt sind. Die Stelle, oder Stellen, wo die
Eruption vor sich ging, ist freilich noch nicht aufgefunden und
dürfte wohl auch nur durch Zufall zu finden sein, da an der
Oberfläche überhaupt nichts mehr von Eruptionspunkten zu
sehen ist und der Krater, wenn einer vorhanden war, nun
nicht mehr da, sondern durch Abtragung vollständig zerstört
ist. Ob der früher für einen Nebenkrater gehaltene Aspenkippel
bei Londorf als solcher mit noch erhaltenen Formen anzusehen
ist, ist neuerdings ebenfalls wieder zweifelhaft geworden.
Dagegen darf man wohl als sicher annehmen, daß, wie im