Full text: Landeskunde des Großherzogtums Hessen, der Provinz Hessen-Nassau und des Fürstentums Waldeck. (376)

90 Der Vogelsberg. 
einzelnen kein vollständig einheitlicher Aufbau vorhanden war, 
so auch ein einheitlicher Zentralpunkt für die Eruptionen 
fehlte und statt dessen verschiedene Ausbruchspunkte zu ver- 
muten sind. Einzelne von ihnen konnten schon festgestellt 
werden, so der sog. „Stiel“ des oberen Basalts am Altenberg 
bei Lauterbach, der den unteren Basalt quer durchsetzt, sowie 
einige andere Ausfuhrgänge und „primäre Kuppen“, d. h. 
durch die Aufstauung des Eruptionsmaterials um den Aus- 
bruchspunkt und nicht erst durch nachträgliche Abspülung ent- 
standene Kuppenberge. 
In dem heutigen äußeren Bild scheint übrigens die Natur 
des Vogelsbergs als die eines großen Vulkankegels trotz der 
Nebenkrater — die sich auch am Atna vorfinden und trotz ihrer 
zum Teil recht respektabeln Größe die Einheitlichkeit nicht 
stören — und trotz der starken Abtragung noch ausgesprochen. 
Als riesiger flacher Kegel steigt er von allen Seiten ziemlich 
regelmäßig bis zur höchsten in der Mitte gelegenen Partie an. 
Dieser höchste Teil des Vogelsbergs heißt der „Oberwald“: 
er ist eine wellige Hochfläche von rund 60 ckm Größe mit 
etwa elliptischer Umgrenzung, deren lange Achse von Nordwest 
nach Südost gerichtet ist, meist mit Buchen= und Fichtenwald 
bestanden, der nur durch das ungefähr 2 qkm große Torfmoor 
der Breungeshainer Heide eine wesentliche Unterbrechung er- 
fährt. Der Oberwald umfaßt die Gegend, die etwa von den 
Ortschaften Lanzenhain, Rebgeshain, Herchenhain und Breun- 
geshain begrenzt wird, und ist von den höchsten Erhebungen 
des Kegels nur wenig überhöht. Unter ihnen, die am Rand 
des etwa 650 m hohen Oberwalds stehen, ist als höchster der 
Taufstein mit 772 m zu nennen, als hauptsächlichster Aussichts- 
berg der mit einem Touristenhaus geschmückte und vielbesuchte 
767 m hohe Hoherodskopf, weiter der Sieben Ahorn mit 755 m 
und die Herchenhainer Höhe mit 732 m. Wegen der starken 
Bewaldung bieten sie meist keine Fernsichten.
	        
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