Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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Die Küste zwischen dem Esterel-Gebirge und der Roya ist 
ein kosmopolitisches Land, Nizza und Monte Carlo sind die 
Centren desselben, und alles geschieht hier, um die Fremden 
festzuhalten. Monte Carlo machen Natur und Kunst zu einem 
der schönsten Punkte der Erde. Nach einem Besuche des Erb- 
prinzen in Monaco wohnten König und Königin der Vorstellung 
des „Hamlet“ von Thomas im Theater von Monte Carlo bei. 
Es sangen Faure, die Albani und die Saalchi.,. Die nichts- 
sagende Oper konnte nur durch diese Kräfte ersten Ranges ge- 
nießbar werden. Die Sängerinnen erhielten die prächtigsten 
Blumen, Fräulein Scalchi ein mannsgroßes Blumenherz, von 
einem Pfeile durchbohrt. Der Wert der Gabe wurde durch 
das Gerücht abgemindert, daß sie aus dem „Palais Satan“ 
käme, das heißt von der Spielbank angeboten würde, welche in 
Monte Carlo alles bezahlt. 
Das Königspaar besuchte mehrmals die Herzogin von 
Hamilton in ihrer Villa zu Cannes. In Nizza waren Mitte 
März die Regatten, am 16. März, micareme, verbunden mit 
einer bataille de fleurs. Auf der weltbekannten Promenade des 
Anglais zirkulierten Hunderte mit Blumen geschmückte Wagen, 
deren Insassen sich mit Bouquets bewarfen, viele schöne Frauen und 
Mädchen, elegante Gespanne, und dabei erfreute ein Blumenreichtum, 
wie ihn nur dieser gesegnete Landstrich bieten konnte. Musik- 
banden spielten, an den Seiten der Fahrstraße wogte die Volks- 
menge, das Meer war belebt von unzähligen Fahrzeugen und 
Booten, und über all der Pracht lachte die warme Sonne und 
der blaue Himmel Italiens. Der offene Landauer des sächsischen 
Königspaares, mit Kamelien reich geschmückt, erhielt ein kleines
	        
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