Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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nach Gjedser auf Falster erfolgte bei spiegelglatter See auf dem 
Lloyddampfer „Kaiser Wilhelm“. Bei der Annäherung an das 
dänische Land salutierte die dahin gesandte Fregatte „Dagmar.“ In. 
Gjedser stand der mit Blumen und Danebrogs geschmückte Extra- 
zug, und der Ehrendienst meldete sich. Die Fahrt durch Falster 
und Seeland bot dem Auge eine liebliche und reiche Landschaft. 
Auf dem Bahnhofe zu Kopenhagen war großer Empfang mit 
Ehrenkompagnie und Husareneskorte. Mit den Majestäten und 
anderen Fürstlichkeiten des dänischen Hauses war alles von Rang 
anwesend. Auf dem Wege nach Schloß Amalienborg hatte sich 
ganz Kopenhagen angesammelt und begrüßte die hohen Herr- 
schaften lebhaft. Noch am selben Abend war Galatafel. Die 
Königin von Dänemark war voller Güte und Liebenswürdigkeit, 
der König trank nach dänischer und schwedischer Sitte seinen 
Gästen zu. Der ganze Hof machte einen sehr vornehmen Ein- 
druck; die Livree ist rot, auffallend sind die Kopfbedeckungen der 
Läufer, welche Blumenkörben gleichen. 
Drei Tage genügten kaum, um die Sehenswürdigkeiten 
Kopenhagens und der dort eröffneten internationalen Ausstellung 
in Augenschein zu nehmen. Das schöne Renaissanceschloß Frederiks- 
borg, die nationale Bildergalerie; die Rosenborg, eine Art histo- 
rische Schatzkammer; und die Museen, darunter das Thorwaldsen- 
Museum, boten viel des Schönen. In der Ausstellung waren 
namentlich russische Stoffe, Bronzen, Kunstgegenstände aus 
Nephrit, Filigran= und Enmaillearbeiten von hervorragendem 
Werte. Die Königin interessierte sich für die nordische Frauen- 
industrie; die Handarbeiten zeigten meist alte Muster. Bei Besuch 
von Bernstorff, dem dänischen Pillnitz, führte der Weg durch
	        
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