Darlehnskassengesetz vom 4. August 1914. 81. 493
stattet worden, ohne daß diese aus den Räumen der Kasse entfernt werden.
Verlangt wird dabei nur, daß die Papiere in einem besonderen Geldschrank oder
einem sonstigen besonderen Wertgelaß niedergelegt werden und daran einem Ver-
treter der Darlehenskasse der Mitverschluß übertragen wird, derart, daß den
Organen der Kasse ohne Mitwirkung dieses Vertreters der Darlehenskasse der
Zugang zu den Papieren nicht möglich ist. An dem Geldschrank oder Wertgelaß
wird eine Tafel mit der Inschrift „Pfandbesitz der Darlehenskasse zu N.“ an-
gebracht. Dieses Verfahren ist nicht nur am Sitze der Darlehenskassen und
ihrer Silfsstellen, sondern auch an allen sonstigen Reichsbankniederlassungen
anwendbar.
C. Erläuterungen des Gesetzes.
Literatur.
1. Erläuterung des ganzen Gesetzes. Salomon und Bud, Das Darlehnskassengesetz.
2. Die einzelnen Bestimmungen des Gesetzes betreffenden Aufsätze sind aus dem
Berichte zu den einzelnen Paragraphen zu ersehen.
Der vierte Nachtrag zur Denkschrift über wirtschaftliche Maßnahmen aus Anlaß
des Krieges, Reichstags-Drucksache Nr. 74, behandelt die Lage der Reichsbank und des
Geldmarktes in der Heit vom November 1914 bis April 1915. Die zweite Anlage zu
diesem Nachtrag erörtert die Weiterentwickelung der Darlehnskassen.
81.
Darlehnskassen und Hilfsstellen.
1. Nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 6. August 1914
(Reichsanzeiger Nr. 184 vom 7. August 1914) sind an folgenden Orten Dar-
lehnskassen errichtet: Aachen, Allenstein, Altona, Augsburg, Barmen, Berlin,
Bielefeld, Bochum, Brandenburg a. H., Braunschweig, Bremen, Breslau, Brom-
berg, Cassel, Charlottenburg, Chemnitz, Coblenz, Cöln, Cottbus, Crefeld, Danzig,
Darmstadt, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Eisenach, Elberfeld,
Elbing, Emden, Erfurt, Essen, Flensburg, Frankfurt (Main), Frankfurt (Oder),
Freiburg (Br.), Fulda, Gera, Gießen, Glatz, Gleiwitz, Glogau, Görlitz, Göt-
tingen, Graudenz, Hagen, Halberstadt, Halle, Hamburg, Hamm, Hannover,
Hildesheim, Husum, Insterburg, Karlsruhe, Kattowitz, Kiel, Königsberg (Pr.),
Köslin, Kreuznach, Landsberg, Leipzig, Liegnitz, Lippstadt, Lissa, Lübeck, Ludwigs-
hafen, Magdeburg, Mainz, Mannheim, Memel, Metz, Minden, Mülhausen
(Elsaß), Mülheim (Ruhr), München, Münster, Nordhausen, Nürnberg, Oppeln,
Osnabrück, Plauen, Posen, Regensburg, Remscheid, Schweidnitz, Siegen, Stettin,
Stolp, Stralsund, Straßburg (Elsaß), Stuttgart, Thorn, Tilsit, Ulm, Wies-
baden, Wilhelmshaven, Würzburg, Zwickau.
2. Hilfsstellen dürfen nur mit Genehmigung der Hauptverwaltung der
Darlehnskassen (§ 13) errichtet werden (§ 16 der Geschäftsanweisung). Hilfs-
stellen sind ursprünglich an folgenden Orten errichtet: Aalen, Alfeld, Altena (West-
falen), Altenburg, Andernach, Aschaffenburg, Aschersleben, Baden-Baden, Bamberg,
Bautzen, Bayreuth, Bernburg, Bieberach, Brieg, Bruchsal, Bühl, Colmar, Culm,
Culmsee, Dessau, Detmold, Dillenburg, Dirschau, Eckernförde, Erlangen, Finster-
walde, Fraustadt, Friedrichshafen, Forst, Fürth (Bayern), Geestemünde, Geis-
lingen, Gelsenkirchen, Gevelsberg, Glauchau, Göppingen, Goslar, Greiz, Grün-
berg, Guben, Güstrow, Gütersloh, Hadersleben, Hameln, Hanau, Harburg,
Haynau, Heidelberg, Heidenheim, Heilbronn, Hersfeld, Herford, Hirschberg, Hof,
Iserlohn, Jauer, Kaiserslautern, Kempten, Kirchen, Kitzingen, Konitz, Konstanz,
Krotoschin, Kulmbach, Lahr, Landeshut, Landshut, Leer, Lichtenfels, Limbach,
Luckenwalde, Marienwerder, Marktredwitz, Meerane, Meiningen, Memmingen,
M-Gladbach, Neumünster, Neuruppin, Neusalz, Neustadt a. H., Norden, Ober-
stein, Offenbach a. M., Offenburg, Oldenburg, Olpe, Oschersleben, Osterode,