Full text: Kriegsbuch. Erster Band. (1)

608 E. Beschaffung u. Verwertung der Rohstoffe, Nahrungs- u. Futtermittel, Höchstpreise. 
c) Maßnahmen der Stadt Berlin. 
(Hierzu zu vgl. auch Laue, Pr Verwl. 36 344.) 
a. Verordunug über die Abgabe und Entnahme von Brot und 
Mehl. Vom 31. März'1915. 
(Gem Bl. 148.) 
Auf Grund der §§ 34 und 36 der Bekanntmachung des Bundesrats 
vom 25. Januar 1915 (Reichsgesetzblatt Seite 35) wird mit Genehmigung 
der Aufsichtsbehörde für den Bezirk der Stadt Berlin angeordnet: 
* 1. 
Die Abgabe und Entnahme von Brot und Mehl darf nur auf Grund 
von Brotkarten erfolgen, die vom Magistrat Berlin ausgegeben sind. 
Dies gilt nicht für den Bezug von Brot und Mehl durch Händler, 
Bäcker und Konditoren. Für ihren Brotbezug gilt § 8 Abs. 1 dieser 
Verordnung. Ihr Mehlbezug ist durch Verordnung vom 5. März 1915 
geregelt. 
Mehl im Sinne dieser Verordnung ist Weizen= und Roggenmehl. 
Den vom Berliner Magistrat ausgegebenen Brotkarten stehen die von 
den Gemeindevorständen folgender Orte ausgegebenen gleich: 
Charlottenburg, Neukölln, Berlin-Schöneberg, Berlin-Lichtenberg, 
Berlin-Wilmersdorf, Berlin-Steglitz, Berlin-Pankow, Berlin-Lichter- 
felde, Berlin-Weißensee, Berlin-Friedenau, Berlin-Reinickendorf, 
Berlin-Treptow, Berlin-Tempelhof, Berlin-Britz, Berlin-Lankwitz, 
Berlin-Mariendorf, Berlin-Schmargendorf, Berlin-Grunewald, 
Berlin--Dahlem (Gut), Berlin-Heerstraße (Gut), Berlin-Marienfelde, 
Berlin= Johannisthal, Berlin-Niederschöneweide, Berlin-Tegel, 
Berlin-Wittenau, Berlin-Niederschönhausen, Berlin-Hohenschön- 
hausen, Berlin-Friedrichsfelde, Berlin-Oberschöneweide, Berlin- 
Stralau, Gutsbezirk Niederschönhausen, Gutsbezirk Plötzensee, Berlin- 
Heinersdorf, Gutsbezirk Grunewald-Forst. 
§ 2. 
Jede Brotkarte gilt für eine Kalenderwoche nach Maßgabe des Auf- 
drucks. Die Verwendung der Brotkarten außerhalb dieser Geltungszeit 
ist untersagt. Nach Ablauf der Kalenderwoche hat der Inhaber der 
Karte die nicht verwendeten Abschnitte mit Tintenstrichen zu durchkreuzen 
und so zu entwerten. 
Jedem Haushaltungsvorstande werden so viel Brotkarten zugeteilt, 
wie die Haushaltung Mitglieder hat. Der Haushaltungsvorstand ist
	        
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