Andere Maßnahmen zur Kreditbeschaffung. 219
cer auch bei den kleinen Einkommen, die unsere Arbeiterbevölkerung hat, zeigt sich
sein, abe d eine geringe Festigkeit des Betrags, der für Wohnungsmieten aufgewendet
ansche vesonders fehlen Zusammenhänge zwischen Lohnerhöhungen und Mietsteigerungen
wiro.
vnezweg“ Grundstückswerte vielfach Monopolwerte sind, so bedarf es auch einer be-
rörterung der Frage nach der Bedeutung von Steuern und anderen öffentlichen
ben, wie des Umsatzstempels für den Baulandpreis. Soweit die Grundstückswerte
Abga « nach den Produktionskosten richten, ist es ohne weiteres klar, daß die Abgaben
sich eiril erhöhen; denn sie sind dann ein Teil der Produktionskosten. Allerdings genügt
den esen ung noch nicht, um die Fehlerhaftigkeit der Abgaben darzutun. Denn alle
diese u verteuern“ das Leben und sind doch notwendig. Welche Abgaben etwa aber
Peipeseen sind, ob etwa der Grundbesitz zur Zeit zugunsten anderer wirtschaftlicher Werte
überlastet ist, darauf kann diese Untersuchung sich nicht erstrecken.
1 An den Verhältnissen der schnell wachsenden Siedlungen, um die es sich bei den
bellagen Mißständen handelt, richten sich indessen die Baulandpreise nach den Ges etzen
für die Bildung von Monopolpreisen und in keiner Weise nach den Produktions-
kosten. Danach scheint es überhapt an ursächlichem Zusammenhange zwischen den Ab-
gaben und den Preisen zu fehlen. Die Abgaben verteuern nicht das Gelände, sondern
vermindern den Gewinn des Geländehändlers.
Hauptsächlich „verteuernder Umstand“ bleibt also die Spekulation.
Die Spekulation ist aber der hauptsächliche Antrieb dazu gewesen, daß sich überhaupt
Leute gefunden haben, die Häuser bauten und kauften. Die ganze Tätigkeit der Stadt-
erweiterung ist bis vor verhältnismäßig kurzer Zeit von der Spekulation besorgt worden.
Die unmittelbare Betätigung der Spekulation in unbebauten Grundstücken ist dabei wohl
von geringerer Bedeutung gewesen, sie schuf nur den Stil und verhinderte die wertdrückende
Konkurrenz durch die Möglichkeit, auf billigerem Boden neue Häuser zu bauen. Mit den
bebauten Grundstücken aber ist auch spekuliert worden, und hier scheint die eigentliche
Bedeutung der Spekulation zu liegen. Die großen Hausobjekte sind kaum von jemandem
erworben worden als gleichbleibende Kapitalsanlage.
Aus den übrigen Darlegungen des Gutachters, die mehr den eigentlichen Real-
kredit betreffen, sei folgendes hervorgehoben:
Wenn allgemein gefragt wird, ob die Hypothekenbanken und Versicherungsunter-
nehmungen in angemessener Weise die Bedürfnisse des Wohnungsbaues berücksichtigen,
so dürste für die privaten realkreditgebenden Anstalten im großen Durchschnitt der Satz
gelten, daß nicht die Bedürfnisse des Wohnungsbaues, sondern ihre finanziellen Interessen
für ihre Entscheidungen maßgebend sind. Gerade diese finanziellen Interessen führen
allerdings dazu, daß sehr wenig gewerbliche Bauten und fast ausschließlich Wohnbauten
beliehen werden. Die Feststellung, daß die finanziellen Interessen maßgebend sind, kann
den Erwerbsgesellschaften gegenüber nicht als Vorwurf erscheinen.
Im übrigen ist es bekannt, daß die Hypothekenbanken und die Versicherungsunter-
nebmungen erstens große Orte und zweitens große Objekte bevorzugen.
Ein anderes Bild bieten die Verhältnisse der Sparkassen. Das zinsbar angelegte
Vermögen der preußischen Sparkassen betrug nach dem Statistischen Jahrbuch für den
Preußischen Staat 1912 S. 370 10954 Millionen Mark. Aus derselben Statistik ist weiter
belannt, daß die städtischen Sparkassen /5 (66,08 v. H.) ihrer überhaupt in Hypotheken
ausgeliehenen Gelder innerhalb ihres Bezirks angelegt hatten. Die Sparkassen treiben
also insoweit Wohnungspolitik, als sie ihr eigenes Gebiet bevorzugen.
im den Sparkassen kann auch von einer allgemeinen Bevorzugung großer Objekte
denjenensatz zu den privaten Hypothekengeldgebern die Rede nicht sein. Wenigstens in
* nigen Gebieten, in denen die Wohnsitte das Kleinhaus erhalten hat, werden die kleinen
bjelte sogar offensichtlich bevorzugt. Genauere Feststellungen könnte nur eine umfang-
reiche Erhebung schaffen.
In bezug auf die Finanzverwaltung der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte
sonderen E