Abgang. Die Mehrheit im Parlament ist wieder einmal
glänzend eingeseift.
Die Mehrheit im Volke aber wird bei den nächsten Wahlen
beweisen können, daß sie nicht zu diesen Dummen gehört.
Zetzt mag Erzberger uns vorreden, der Krieg wäre schon im
Herbst 1914 verloren gewesen, und er habe als Reichsretter
das erkannt, nachdem er kurz zuvor noch Lberannexionist
gewesen. Das ist genau so unwahr, wie alles, was die Re-
publik uns an Geschichtsklitterung zu bieten wagt. Vor dem
Marineausschuß des Parlaments in Washington hat der Chef
der amerikanischen Hochseeflotte, Admiral Rodman, dienstlich
erklärt: „Hätte der Krieg sechs Monate länger gedauert, so
wären die Oeutschen Sieger geblieben.“ Und noch am
12. JZanuar dieses Jahres hat Churchill, der frühere Chef der
englischen Admiralität, geschrieben: „Nur ein wenig mehr,
und der Unterseebootkrieg hätte uns alle durch Hunger zu
unbedingter Übergabe gezwungen.“ Has ist die Wahrheit.
Oaß unser Sieg aber sabotiert wurde, das haben wir nicht
nur der Wühlerei der Sozialdemokratie im Heere seit Januar
1917 zu verdanken, sondern vor allem einem Manne: Erz-
berger!
In jenem Zahre drangen zu uns an die Front zuerst Ge-
rüchte, dann Briefe aus der Heimat: Wir seien verloren.
Man könne nicht alles sagen, aber Erzberger habe es gesagt,
vertraulich in Frankfurt am Main, und jetzt kursiere die Ge-
wißheit in ganz Deutschland. Immer wieder berief man sich
auf Erzberger. Männer aller Parteien, Mütter, Gattinnen,
Kinder erzählten von der Panik. Freunde aus neutralen
Ländern fragten besorgt bei uns an.
Das wurde uns im Felde zu dumm. Wir hatten nur eine
einzige Antwort: wir schlugen den Feind. Noch im Sommer
1918 erfochten wir Siege, die beispiellos in der Weltgeschichte
dastehen. Dann kam der Zusammenbruch. Der Mann aber,
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