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die Regierung bis auf den heutigen Tag ver-
blieben.
Dem Landesherrn, als dem Familienhaupte des
Grossherzoglichen Hauses, steht die Autonomie zu,
d. h. die Befugnis, objektives Recht für die
Familienmitglieder zu schaffen.
Als autonomische Hausgesetze kommen — neben
Bestimmungen des Hamburger Vergleichs vom
8. März 1701 ($ 3 d. W.) und .des Erläuterungs-
vertrages (Hausvertrages) vom 14. Juli 1755 ($ 84
d. W.) — vorzugsweise in Betracht das Gross-
herzoglich mecklenburg-schwerinsche Hausgesetz
vom 23. Juni 1821 und die Zusatzverordnung zu
diesem Gesetze vom 24. April 1908. Zur Aus-
führung des Art. 57 des E. G. z. B.G.B. und des
$ 189 des G.F.G. erging die V.O. vom 22. De-
zember 1899, zur Ausführung der Einführungs-
gesetze z. G. V.G. 85, z.C.P.O.85, 2. Z.V.G.
$S 2 Abs. 1, z. K.O.8 7 und z. Str. P.O.8 4 die
V.O. vom 24. August 1904. Soweit die Haus-
gesetze keine Bestimmungen enthalten, normieren
die Vorschriften des gemeinen Fürstenrechtes und
Observanzen. ÖObservanz nennt man dasjenige Ge-
wöhnheitsrecht, welches sich in den der Autonomie
teilhaftigen Kreisen bildet.
Zweites Kapitel: Der Grossherzog und das landes-
herrliche Haus.
89.
Der regierende Herr, der die Krone geerbt
hat, ist das Haupt der Familie, innerhalb welcher
sich die Krone vererbt. In dieser Eigenschaft übt