Full text: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

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Schlußzusammenfassung: Demnach bietet uns der heutige 
Ueberblick der Lausitz ein wechselndes Bild. Wechselvoll ist die Berg-, 
Fluß= und Teichumgrenzung; wechselvoll die Hebung und Senkung 
des Bodens; wechselvoll das Massen= und Schichtungsgestein des 
Grundes; wechselvoll die Bedentung der alten Erinnerungsstätten 
und wechselvoll auch die Bevölkerung in Abstammung und Lebensweise. 
IV. Lehrdichtung: (Aus „Allerlee aus der Aberlausitz“. Bautzen, Verlag 
von Rühl.) 
„Dos is dos Land, und froit ehr no, Und wu dr hikommt, hirt'r o“ 
Wie's im de Loite stiht? Glei iberall Mufsik, 
Nu, doa mißt Enner blind do sin, Und dos no nur asu, nee, nee! 
Wenn ar sei Froid no sieht. Se hoann o vill Geschick. 
Gewarbe und de Landwirtschoft Und Wissenschaft? Na wu ur stiht, 
Su sihr as nirgends blihn. Siht mur Vereine blihn! 
Kommt ak mol henu, do werd'r soin: Kommt ak mol hen, dr werd's schu sahn, 
Sett oan! Wie die's verstiehn! Wie se doa tifteln drin.“ 
37. Der Zittauer Bergzug der sächsischen Causitz. 
I. Lehrmittel: Karte von Sachsen. Gebauer, Bilder. Richter, Bilder. 
Moschkau, Führer durch die Oberlausitz. Schäfer, die sächs. Oberlaufitz. 
II. Lehrgang: 1. Die Gebirgsnatur des Zuges. 2. Der Kegel des Zuges. 
3. Das Bad des Zuges. 4. Die Kuppe des Zuges. 5. Die Krone 
des Zuges. 6. Die Stadt des Zuges. 
III. Lehrstunde: 
Einen näheren Einblick in das Lausitzer Berg= und Hügelland 
wollen wir heute mit einer Betrachtung des Zittauer Berg- 
zuges nehmen. 
1. Die Berge, welche in der mittleren Lausitz auseinander liegen, 
schließen sich südlich von Zittau enger zusammen und werden durch 
eine gemeinsame Kammlinie auf eine längere Strecke hin zu einem 
Ganzen verknüpft. Sie bilden demnach einen förmlichen Rücken 
aus, der die Lausitz wie eine unübersteigliche Naturmauer von Böhmen 
abzuschließen scheint. Auch die Seitenwände haben die sanftere 
Hebung nördlicher Berge aufgegeben und richten sich in steileren 
Höhenflanken auf, die nur mit tüchtiger Anstrengung erklommen 
werden können. Nur erfolgt der Aufbau des Walles nicht in gleich- 
mäßiger Hebung der Seitenflächen, sondern vielmehr in einzelnen ver- 
schiedenfach abgestuften Stockwerken. Am mildesten ist die untere 
Stufe gehalten, die als breites Fußgestell des Zuges weit vorspringt. 
Am wildesten aber hebt sich die obere Stufe zum Gipfel auf, der 
in lichtvoller Höhe den Zug beherrscht. Oft sind auch mehrere Berg- 
wände hart nebeneinander gestellt worden. Nur eine tiefe, dunkle 
Talschlucht hält sie auseinander, durch die sich ein Fußpfad 
vom Bache nach der Hochwand windet. Breitere Wege dagegen 
legen ihre Krümmungen gern um die Bergstöcke herum und suchen
	        
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