Full text: Europäischer Geschichtskalender. Dritter Jahrgang. 1862. (3)

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Deutschland. 
ernannt werde, welches das Vertrauen des Volkes hat. Diese Urkunde soll 
seiner Zeit veröffentlicht werden.“ (Folgen 43 Unterschriften.) 
13. Jan. (Baden) richtet an die Regierungen eine einläßliche Denk- 
21. 
23. 
23. 
25. 
28. 
schrift über die Kurhessische Frage zu Unterstützung seines Antrags 
am Bunde vom 4. Juli 1861 (s. Jahrg. 1861 S. 22): 
"(Hannover). Zusammentritt der Stände. Bei der Wahl 
des Bureau erhält v. Bennigsen als Candidat der Opposition 
26 bis 29 gegen 43 bis 48 Stimmen. 
„ (Bundestag ). Die Bundesversammlung beschließt die unver- 
zügliche Ausführung der unter dem 20. April v. Js. beschlossenen 
Erhöhung der Ersatzcontingente auf ein Drittel Procent der Ma- 
trikel (s. Jahrg. 1861 S. 20). Baden und Andere erklären 
sich dagegen. 
„ (Bremen). Eröffnung der Bremen-Geeste-Bahn. Das 
deutsche Schienen-Netz reicht damit bis dicht an die Nordsee. 
„ (Württemberg). Die Oberamtmänner werden unmittelbar 
vor den Landtagswahlen ermächtigt, durch die Amtsblätter zur all- 
gemeinen Kenntniß zu bringen: 
„Daß Se. Maj. mit der von dem Minister des Innern ausgesprochenen 
Ansicht vollkommen einverstanden seien, wonach, in Folge der 
Seitens der Kammer der Abg. geschehenen Ablehnung der Zustimmung zu 
der mit den Standesherren Württemberg's unter dem 22. März 1856 ein- 
gegangenen Vereinbarung, diese nur unter dem ausdrücklichen Vorbehalt 
ständischer Zustimmung Allerh. genehmigte Vereinbarung als gefallen 
zu betrachten sei, woraus selbsiverständlich folge, daß mit diesem Auf- 
hören gedachter Uebereinkunft und ihrer Wirkungen die Staatsregierung 
auch keine Revision der in voller, ununterbrochener, rechtlicher Wirksamkeit 
bestehenden Ablösungsgesetze der Jahre 1848 und 1849 im Sinne jener 
Uebereinkunft, vielmehr nur die Zustandebringung eines den völligen 
Ausbau obiger Gesetze begründenden Komplerx-Ablösungsgesetzes beabsichtige." 
„ (Baden) erklärt sich in einer Depesche nach Dresden in 
Antwort auf das Sächsische Bundesreform-Projekt (s. Jahrgang 
1861 S. 78) sehr einläßlich für den Bundesstaat, für eine ein- 
heitliche Centralgewalt und für ein deutsches Parlament: 
„ Ezs scheint uns das Verdienst dieses Vorgehens (der Sächs. Re- 
gierung in der Bundesreformfrage) als solches wenig zu berühren, wenn 
unmittelbare praktische Ergebnisse aus demselben kaum erwartet werden 
konnten. So lange die zur Lösung in Deutschland stehende Frage noch vom 
Standpunkte der möglichsten Berücksichtigung der vielfach wider- 
sprechenden Einzelinteressen, statt von dem anderen, der zu erstre. 
benden höchsten Leistung für die Gemeinschaft, betrachtet wird, 
dürfte ein ähnlicher Mißerfolg zunächst alle Vorschläge treffen, von welcher Seite 
sie auch ausgehen. Wäre es möglich, die polltischen Gegensätze, unter 
welchen der bestehende politische Zustand Deutschlands leidet, bloß durch 
Auffindung einer neuen Formel zu heben, die Aufgabe würde 
längst nicht mehr den Gegenstand allseitiger Bemühung bilden, und wäre 
nicht zum Ausgangspunkte tlefer Parteiung des doch mehr wie alle anderen
	        
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