7. Belgien.
8. März. Volksversammlung in Antwerpen gegen die Festungsbauten.
9. April. Die Repräsentantenkammer verwirft einen Antrag auf provisorische
Einstellung der Arbeiten an der Nord-Citadelle von Antwerpen und einen
andern auf Verschiebung der Festungsbauten überhaupt in namentlicher Ab-
stimmung mit 63 gegen 20 Stimmen.
10. „ Die Repräsentantenkammer genehmigt mit 51 gegen 34 Stimmen den
von der Regierung geforderten Vorschuß an die für die Antwerpener
Festungsbauten concessionirte Gesellschaft.
Finanzminister Frere-Orban: „Solche Ausgaben sind immer un-
populär bis zu dem Tage, wo es zu spät, wo die Gefahr unabwendbar ge-
worden ist. Eine Regierung, die ihre Mission gewissenhaft in's Auge faßt,
muß sich ohne Schen einer solchen Unpopularität aussetzen, die vorüber-
gehend ist und bald einer besonnenen und unparteiischen Würdigung der
Sache Platz machen wird. Regieren heißt vorsorgen, und eben weil die
Regierung die Verantwortlichkeit, welche auf ihr ruht, in ihrem ganzen Um-
fang begreift, wird sie jene Arbeiten, die im Hinblick auf die Zukunft be-
schlossen wurden, auch aus führen lassen“.
23. „ Eine neue große Volksversammlung in Antwerpen beschließt, in einem
Gesuch an den König die Demolirung der Citadellen zu fordern.
2. Mai. Der Senat verwirft in namentlicher Abstimmung mit 28 gegen 21
Stimmen den Antrag der clericalen Partei, den für die Gesandtschaft in
Turin im Budget für die auswärtigen Angeeegenheiten angesetzten Posten
von 50,000 auf 42,000 Fr. herabzusetzen. Der Minister des Auswärtigen
Rogier vertheidigt die von ihm durchgesetzte Anerkennung des Königreichs
Italien und erklärt ganz unumwunden, daß er nur zu diesem Zwecke das
Portefeuille des Auswärtigen übernommen und durch jenen Schritt dem
Lande einen Dienst geleistet habe, für welchen die Erkenntlichkeit der Zukunft
ihm nicht fehlen werde.
8. „ Der König liegt in lebensgefährlicher Krankheit danieder; der Herzog
von Brabant wird durch den Telegraphen eiligst von einer Reise nach Spa-
nien zurückberufen.
15. „ Die Repräsentantenkammer verwirft nach sechstägiger Debatte mit 54 ge-
gen 20 Stimmen (und 6, die sich der Abstimmung enthalten) die von der
Antwerpener Deputation beantragte parlamentarische Untersuchungs-
commission über die Festungsbauten und überweist die Petitionen, welche
die Zerstörung der Nord= und Südeitadellen verlangen, einfach der Re-
gierung. iesd theilweis
30. Die Repräsentantenkammer genehmigt nach dreitägiger, i
« sehr stürmischer Debatte die Artikel des verbesserten Strafgesetzbuches, durch