Full text: Europäischer Geschichtskalender. Dritter Jahrgang. 1862. (3)

Mexico, 363 
Alliirten können sich nicht einigen, ihre 
13. Jan. Die Bevollmächtigten der drei aer an die mericanische Regierung 
resp. Entschädigungs-Forderun « · 
alxp ein acIchädig Sörnen, zu sormuliren; der spanische und der 
« i terstützen, 
englische Bevollmächtigte weigern sich die franz. Forderungen zu un 
8 * excessiv theils der Belege entlehnend (Forderung Jecker). 
14. „Gemeinsame Note der Bevollmächtigten der Alliirten an 
den Präsidenten von Merxico: 
— unterzeichneten Bevollmächtigten ckc. haben die Ehre Ew. Ere. mit- 
zutheilen, bab sie von ihren resp. Regierungen beauftragt find, Ihne# ein 
Ultimatum vorzulegen, in dem ihre gerechten Reclamationen auseinander- 
esetzt sein werden... Die unterzeichneten, mit dem Vertrauen ihrer 
Rirgserungen bekleideten Repräsentanten haben indeß nicht geglaubt, daß es 
genüge, ihre Beschwerden darzulegen und deren sofortige Abhülfe zu fordern. 
Indem sie den gegenwärtigen Zustand Mexico's in Erwägung ziehe, sind sie 
der Ansicht, daß ihre Aufgabe ein höheres Ziel und einen edleren Zweck 
haben könne. Die drei alliirten Nationen können nicht beargwohnt 
werden, die Unabhängigkeit Merico's antasten zu wollen. Der Rang, den 
sie in Europa einnehmen, die Loyalität, von der sie immer Beweise gegeben, 
sollten sie vor jedem derartigen Argwohn bewahren. Dagegen streben sie 
allerdings dahin, daß ein von der Vorsehung so reich ausgestattetes Land 
wie Mexico nicht durch die Unsicherheit der Gewalt so viele kostbare Güter 
zu Grunde gehen und dadurch nothwendig den Untergang der Republik 
herbeiführen lasse. Wir sind hier, um die Zeugen und, wenn nöthig, die 
Beschützer der Regeneration Mexico's zu sein. Wir kommen seiner defini- 
tiven Organisation beizuwohnen, ohne irgendwie weder in die Form seiner 
Regierung noch in seine innere Verwaltung uns einmischen zu wollen. 
Den Mcxicanern allein steht das Urtheil darüber zu, welche Institutionen 
ihnen am besten zusagen, welche am besten ihren Bedürfnissen und der 
Civilisation des 19. Jahrhunderts entsprechen. Wir können dem merxica- 
nischen Volke nur die Bahn weisen, die es am sichersten zum Wohlergehen 
führen wird. Es allein, ohne fremde Einmischung und geleitet von seinen 
eigenen Inspirationen, soll diesen Weg betreten. So nur wird sich in einem 
so oft von Umwälzungen heimgesuchten Lande ein fester und dauernder 
Zustand der Dinge gründen lassen; so allein wird es die Erfüllung seiner 
internationalen Pflichten leicht finden und im Innern Ordnung und Frei- 
heit herrschen lassen.“ 
19. . Bericht des engl. Bevollmächtigten an seine Regierung über die bis- 
herigen Maßregeln der Alliirten: 
„... Wir hielten den Ton der Note an Juarez so friedlich und ver- 
söhnlich als möglich, um die gemäßigten und vernünftigen Mitglieder der 
mericanischen Re ierung zu bewegen, unsere Intervention eher in freund- 
licher als feindlicher Weise aufzunehmen. Da die Merxicaner beschlossen 
haben, ihre Häfen im Stich zu lassen und ihre Streitkräfte im Innern zu 
concentriren, so können wir sie nirgends fassen, als wenn wir ihnen dahin 
folgen und ihnen mit Gewalt unsere Bedingungen auflegen würden, was 
mit denjenigen Streitkräften, wie sie die Allürten z. Z. hier haben, ganz 
unmöglich wäre, zumal bei dem Widerstande, den der spantsche Theil der- 
selben von Sette der gesammten Bevölkerung finden würde. Dagegen wäre 
es auch mehr als unklug, eine so große Zahl europäischer Truppen beim 
schnellen Herannahen der ungesunden Jahreszeit hier in einer so kleinen 
Stadt wie Veracruz beisammen halten zu wollen und es wurde daher be- 
schlossen, daß es durchaus unerläßlich sei, weiter ins Innere und wenigstens 
6 auf das erste Plateau, auf dem die Städte Jalapa, Cordova und 
Ortza a liegen, vorzurücken. Um aber dahin zu gelangen, müßten die 
ruppen cinige höchst gefährliche Bergpässe, welche die Mexicaner bereits
	        
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