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Amerika.
daß Georgien bis nächsten Herbst noch unter Militärherrschaft zu
bleiben habe und noch nicht zur Vertretung im Congreß zuzu-
lassen sei.
Mit Ausnahme von Georgien sind nunmehr alle ehemaligen Rebellen-
staaten reconstruirt, wie der technische Ausdruck lautet, und im Congreß
vertreten.
27. April. Repräsentantenhaus: Fortsetzung der Debatte über den Zolltarif.
Es werden, trotz des Widerstandes der Schutzzöllner, noch weitere
Zollermäßigungen beschlossen.
24. Mai. Das Repräsentantenhaus streicht im Budget neuerdings den
25.
Posten für den Unterhalt einer amerikanischen Gesandtschaft in Nom.
„ Beide Häuser des Congresses haben sich über eine Bill behufs
zwangsweiser Durchführung des Verfassungszusatzes betreffs politi-
scher Gleichberechtigung aller Nacen endgiltig geeinigt. Hohe Geld-
bußen und Gefängnißstrafen stehen auf Verletzung der Bestimmun-
gen des Amendements, und der Präsident kann über Heer und
Flotte für Erzwingung derselben verfügen.
7. Juni. Das Repräsentantenhaus nimmt die amendirte Zolltarifsbill
13.
15.
schließlich in Bausch und Bogen mit 150 gegen 35 Stimmen an.
Die Reductionen werden auf einen Gesammtbetrag von ca. 60 Mill.
Doll. angeschlagen.
„Der Präsident richtet eine Botschaft bezüglich des Aufstands auf
Cuba an den Congreß.
Dieselbe ist ein sehr langes Aktenstück, das die meist nach der einen oder
andern Richtung übertriebenen Nachrichten über den Aufstand berichtigt, und
eine zuverlässige Zusammenstellung über die gegenwärtige Lage der Dinge gibt.
Ueber die Stellung der Unionsregierung zu der cuban. Frage bemerkt die Bot-
schaft bloß: „Seit Beginn der gegenwärtigen Congreßsfession habe ich dem
Repräsentantenhaus auf dessen Ersuchen Mittheilung über die Schritte ge-
macht, die ich in der Hoffnung gethan hatte, diesen traurigen Streit zum
Abschluß zu bringen, und dem cubanischen Volke die Segnungen und das
Recht einer unabhängigen Selbstregierung zu sichern. Diese Bemühungen
haben nichts gefruchtet, doch versicherte Spanien, daß die freundschaftliche Ver-
mittlung unserer Regierung vielleicht doch noch zur Herbeiführung des End-
ziels, welches sie im Auge hatte, behülflich sein möchte."“
„ Das Repräsentantenhaus nimmt mit 98 gegen 81 Stimmen
wiederum eine Bill behufs weiterer Ausgabe von 95 Mill. National=
banknoten, Einlösung von 45 Mill. Certificaten und gleichmäßigerer
Vertheilung des Papiergeldes auf die Einzelstaaten an.
„ Der Senat lehnt wiederum seine Zustimmung zu der Papier-
geldbill des Repräsentantenhauses vom 15. d. M. ab. Eine gemein-
same Commission beider Häuser soll zu vermitteln suchen.
„ Der Senat vertagt mit 48 gegen 28 Stimmen den Vertrag
mit S. Demingo auf die nächste Session, was einer Verwerfung
desselben thatsächlich gleichkommt.