Hänemark. 557
senen Vertrag über Regelung des Salmfischfangs verwarf, als sollte Deutsch-
land immer wieder an die schmählichen Ränke erinnert werden, durch die
einst das durch deutsche. Waffen befreite Holland den deutschen Bund um
die Freiheit des Nheins bis ins. Meer' betrogen hatte. Gesetze über
Reorganisation der Landesvertheidigung, über Erweiterung des Wahlrechts
zu Gunsten der städtischen Bevölkerung und über Aufhebung, des Zehnten
hatten die Billigung der. Kammern erhalten, als der Krieg begann und
dem kleinen Staat, mit seinen zerrütteten Finanzen. sehr unbequeme und
kostspielige Nüstungen zur Sicherung der Neutralität aufnöthigte. Am
2. November sah sich das liberale Ministerium zum Rücktritt genöthigt
und in der langen. Ministerkrisis, die nun begann, erregte nur noch eine
Kammerverhandlung einiges Aufsehen, die über eine Petition von Katho-
liken wegen des Kirchenstaates. Sie schloß damit, daß ein Antrag- zu
erklären, Holland habe nicht die, Mission, die Gewalt des Papstes wieder
aufzurichten, abgelehnt und einfache. Tagesorbnung beschlossen wurde.
Das Königreich Dänemark sah in dem Kriege zwischen. Deutsch-
land und. Frankreich seine letzten Aussichten auf Rache an dem Sieger
von 1864 für immer schwinden Der energische Kriegsminister Rasläöff
hatte Jahre lang zwei Lieblingepläne mit rastlosem Eifer betrieben: den
Krieg der Vergeltung gegen Preußen mit französischer Hilfe — seine
wiederholten Neisen nach Paris hatten offenbar keinen andern Zweck —
und den Verkauf der westindis chen Inseln S. Thomas und S. Juan an
die Vereinigten. Staaten, dessen Ertrag. dem geldarmen Lande die dazu
nöthigen Mittel gewährt haben würde. Aber die Umstände erwiesen sich
biesen Plänen sehr ungünstig. Die Bauernmehrheit im Folkething hatte
die Großmachtpläne satt, die Millionen verschlungen und doch nur Nieder—
lagen gebracht hatten. Die Mittel zur Einberufung der sog. „Verstärkung“
wurden am 7. April frischweg abgelehnt und zehn Tage darauf ward auch
der Verkauf der beiden Inseln vereitelt. Der bereits am 2. November
1867 zwischen den beiderseitigen Regierungen abgeschlossene Vertrag ward
am 17. April vom Senat zu Washington verworfen, der Kriegsminister
nahm in tiefem Schmerz seinen Abschied und der König hatte die traurige
Pflicht, die treuen Insulaner, die er, nachdem sie von Herzen gern in den
Tausch gewilligt, vor zwei Jahren mit gerührten Worten aus seinem
Staatsverband entlassen, nunmehr am 7. Mai mit nicht minder gerührten
Worten wieder als seine Unterthauen zu begrüßen.
Das Ministerium, vom Landsthing unterstützt, beharrte bei den