Full text: Europäischer Geschichtskalender. Sechzehnter Jahrgang. 1875. (16)

Bie ettemsualsce Vforte. (Jan. 26. — Febr. 4.) 477 
gegennahme aller dieser Neferate Krah die Stupschtina Über eing e Negie- 
rungsvorlagen und, nachde * # der Vishlichen Regierung ihr Vertrauen 
votirt und dem Fürsten t ihre DTankbarkeit und Ergebenheit E*0rP*J 
sprochen hat, wird sie in #s Weise geschlossen. Der 8 verspricht, 
recht bald wieder die Skupschtino einberufen zu wollen, da es ihm ein Be- 
dürfniß sei, sich vor einer endgültigen Entscheidung in den wichtigsten Fragen 
des Landes mit den Vertretern seines Volkes ins Einvernehmen zu sehen. 
Auch stellt Fürst Nikolaus die Publicirung des neuen von Urr. Bogisich ver- 
faßten montenegrinischen Gesetzbuches in baldige Aussicht. 
26. Jannar. (Montenegro.) Die h. Pforte und Monte- 
negro verständigen sich im Wesentlichen über eine beide Theile be- 
friedigende Beilegung der Podgoricza-Affaire (s. vorigen Jahrg. des 
Gesch.-Kal.). Beide Theile entlassen die deßhalb an der Grenze zu- 
sammengezogenen Truppen. 
30. Jannuar. (Serbien.) Differenz der Regierung mit dem 
deutschen Generalconful, weil jene den mit dem Titel „diplomatische 
Agenten“ ausgestatteten Consuln, namentlich Frankreich, einen Vor- 
zug einräumen will, was Deutschland nicht anerkennt. Der deulsche 
Generalconsul verläßt Belgrad. Serbien gibt, da die europäischen 
Regierungen in der Frage auf die Seite Deutschlands treten, nach, 
worauf der deutsche Generalconsul nach Belgrad zurückkehrt. 
Anf. Februar. (Aegypten.) Die Eröffnung der neuen aus 
Europäern und Eingebornen gemischten Gserichtshöfe hat verschoben 
werden müssen, weil Frankreich sich vorerst nicht entschließen kann, 
dem Versuche des Khedive seine Zustimmung zu ertheilen und auf 
der Beibehaltung seiner bisherigen Consular-Gerichtsbarkeit beharrt. 
Die übrigen europäischen Regierungen haben dagegen dem Vor- 
schlage Aegyptens sämmtlich ihre Genehmigung ertheilt. 
3. Februar. (Serbien.) Das aus Conservativen und Na- 
tionalen zusammengesetzte Ministerium Zumitsch gibt in Folge in- 
nerer Differenzen seine Entlassung. Fürst Milam beauftragt den 
Senator Gruitsch, eines der Häupter der nationalen Partei, mit der 
Bildung einer neuen Regierung, kann sich aber schließlich mit dem- 
selben nicht verständigen und ernennt vorläufig ein bloßes Beamten- 
Ministerium unter dem Präsidium von Stephanowitsch. Die na- 
tionale Partei hat in der Skupschtina entschieden das Uebergewicht, 
während die Vertreter der Mächte fortwährend in den Fürsten drin- 
gen, sich von der nationalen Strömung nicht fortreißen zu lassen 
und vielmehr eine conservative, friedliche Politik festzuhalten. 
4. Februar. (Aegypten.) Die Familie des im Kampfe 
gegen die Aegypter gefallenen Sultans von Darfur unterwirft sich
	        
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