Das bcalsche Reich und seine einzelnen Glieder. (Nov. 5—6.) 167
7890 Mk. eingestellt. Von den für die Besoldung katholischer Geistlicher
bestimmten Leistungen im Gesammtbetrage von 331,685 Mk. ist die Zahlung
von 283,354 Mk. eingestellt. sind 45,151 Mk. gezahlt worden und 13,179 Mk.
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z Nest geblieben. So sind z. B. im Regierungsbezirk Posen von 5414 Mk.
4125 Mk. eingestellt, im Reg.-Bez. Minden von * 667 Mk. 10,150 Mk., im
* 7t Kassel von 17,546 Mk. 15,277 Mk., im Reg.-Bez. Koblenz von
6 Mk. 33,219 Mk., im Reg. i. Tussede von 43,519 Mk. 35,941 Mk.,
57 50 Ml.vt Köln von 28,858 M 7 Mk., im Reg. Bes, Trie von
85,051 Mk. 41.000 Mk., im Neg. M veachen von 37,434 Mk. 29,084 Mk.
Von den zur Verbesserung der äußeren Lage der katholischen Geersioonen be-
stimmten Staatsleistungen im Betrage von 73,865 Mk. ist die Zahlung von
5156 Mk. eingestellt, 41,200 Mk. sind gezahlt und 27,507 Mk. als Rest
geblieben.
5. November. (Preußen.) Abg.-Haus: Budgetcommission:
beschließt, wie zu erwarten stand, das Anleihegesetz auf diejenigen
Bauten zu beschränken, welche als im nächsten Etatsjahre nothwen-
dig und ausführbar anerkannt werden. Die Regierung erklärt sich
damit einverstanden, so daß also darüber keine Differenz entsteht.
5. November. (Preußen.) In Rheinland und Westphalen
wird die Agitation für Aufhebung der Maigesetze auf's neue in's
Werk gesetzt. In ultramontanen Blättern ladet ein aus Abgeord-
neten und sonstigen bekannten Parteiführern aus allen rheinischen
Gegenden bestehendes Comité zu einer großen Volksversammlung in
Düsseldorf ein. Es sollen hier die „gesetzlichen Mittel zur Hebung
des kirchlichen Nothstandes“ berathen und eine Adresse an den Kaiser,
sowie eine Petition an das Abgeordnetenhaus um Aufhebung der
Maigesetze entworfen werden.
6. November. (Preußen.) Abg.-Haus: Beginn der zweiten
Lesung des Budgets für 187879. Der Dispositionsfonds des Staats-
ministeriums für geheime Zwecke wird gegen die Stimmen der Fort-
schrittspartei, der Ultramontanen und der Polen bewilligt.
6. November. (Bayern.) II. Kammer: lehnt einen Antrag
des Abg. Herz wegen Aufhebung der außerdeutschen Gefandtschaften
Bayerns mit 98 gegen 43 Stimmen ab. Bei der Berathung des
Budgets wird der kleine Dispositionsfonds des Staatsministeriums
des Aeußern im Betrag von 6200 Mk., woraus Wittwen und Waisen
subventionirt werden, von den Ultramontanen mit 73 gegen 68
Stimmen gestrichen, da der Minister die Zumuthung, Nachweisungen
über die Verwendung des Fonds zu geben, ablehnt. Nur zwei Ultra-
montane, v. Ow und Freytag, stimmen für die Bewilligung.
— November. (Deutsches Reich.) Der Abbruch der deutsch-
österreichischen Zollverhandlungen und mehr noch die bevorstehende