400 Die etlenannisqe Iserle. (April 28. — Mai 6.)
Kaukasus erheben nach der Abreise des russischen Generals Heimann
zur activen Armee die Fahne der Empörung wider Rußland.
28. April. (Rumänien.) Ein eigenhändiges Schreiben des
Kaisers von Nußland an den Fürsten entschuldigt oder erklärt die
Gründe, welche den Einmarsch der russischen Truppen beschleunigt
haben (qui ont fait précipiter). Zugleich wird Rumänien die erste
Million von der für die säcularisirten Klostergüter zugestandenen
Entschädigung (resp. Subvention) von 6 Mill. ausbezahlt.
29. April. (Rusf.-türk. Krieg II.) Die Russen nehmen
Bajazid ohne Schwerlstreich und besetzen Stadt und Citadelle.
29. April. (Serbien.) In allen Kirchen des Landes wird
für den Sieg der flavischen Sache Gottesdienst gehalten.
29. u. 30. April. (Rumänien.) II. Kammer: genehmigt die
Convention mit Nußland vom 16. d. mit 79 gegen 25, die I. Kammer
mit 41 gegen 10 Stimmen.
1. Mai. (Aegypten.) Der Khedive eröffnet die Notabeln-
versammlung in Kairo und verlangt eine Extra-Geldbewilligung,
um dem Sultan Truppen unter Anführung des Prinzen Hassan zu
Hülfe zu schicken, „denn, wie Sie wissen, gestattet das Budget nicht,
diese Kosten zu bestreiten“. Die Versammlung bewilligt die gefor-
derten Summen.
2. Mai. (Russ.-kürk. Krieg IlI.) Die Festung Kars ist
bereils von den Russen cernirt.
3. Mai. (Rumänien.) II. Kammer: die Regierung erklärt,
sie widersetze sich einer Unabhängigkeitserklärung des Landes; das-
selbe betrachte sich nicht als im Kriege mit der Türkei befindlich.
4. Mai. (Russ.-türk. Krieg II.) Die Türkei erklärt die
russischen Häfen am Schwarzen Meere als vom 5. Mai an im
Blokadezustand befindlich. Die Blokade wird jedoch niemals eine
effektive.
5. Mai. (Rumänien.) Senat: richtet mit 31 gegen 3 Stim-
men eine Adresse an den Fürsten, in der er ihm erklärt, daß das
ganze Land nur von dem Gedanken der Befreiung erfüllt sei und
vor keinem Opser zurückscheue. „Der Senat wird der Regierung
niemals eine gewagte oder gefährliche Politik anrathen, noch weniger
aber einen Angriff auf die Türkei. Allein wir werden unsere hei-
matlichen Heerde vertheidigen, falls dieselben angegriffen werden
sollten.“ — Antwort des Fürsten Carol:
„...Jener Theil Rumäniens, welcher sich der Donau entlang er-