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498 Schweden und Norwegen. (Febr. 3—0.
liche Forderung von 11/. Millionen, welche der Marineminister gestellt hat,
und von welcher Summe die erste Rate für den Bau eines Panzerschiffes
bestritten werden soll, ein Stein des Anstoßes bei der für die Entwicklung
der Flotte durchaus nicht empfänglichen Landmannpartei werden zu müssen.
3. Februgar. (Norwegen.) Eröffnung des Storthings.
Staatsminister Selmer verliest die Thronrede des Königs.
Nachdem die Thronrede bemerkt, daß die vorjährige Ernte eine
gute gewesen sei, und daß der Handel im Aufschwunge begriffen und für
die Industrie sich die Verhältnisse etwas gebessert haben, besagt sie: „Ich
nehme an, daß sich in den Staatseinnahmen keine Herabminderung ergebe,
sondern hoffe, daß dieselben in dem kommenden Budget-Termin eine Steige-
rung ausweisen werden, halte es aber dessenungeachtet für nöthig, daß zur
Befriedigung der Bedürfnisse des Staates zur Anflage einer Einkommen-
und Vermögenssiener geschritten werde, und ebenfalls für nothwendig,
wiederum einen Vorschlag wegen Erweiterung der Stempelsteuer einzu-
bringen.“ Die Staatsschuld ist seit dem vorigen Jahre wieder um vier
Millionen Kronen vermehrt worden. welche einer Staatsanleihe entnommen
wurden, um die Unterbilanz im Budget zu decken. Auch diehmal wird
man sich auf ein Deficit gefaßt machen müssen, weil in der Throurede von
der Auflage der den Norwegern so verhaßten Einkommensteuer gesprochen
wird, denn diese wird nur vorgeschlagen, wenn es sich darum handelt, eine
Differenz zwischen den Einnahmen und Ausgaben des Staats auszugleichen.
Bis jeht aber hat die Volksvertretung hartnäckig eine solche Steuer abge-
wiesen und ihre Zuflucht zu den für die Eisenbahnbauten contrahirten
Staatsanleihen genommen. Man muß daher annehmen, daß sie auch dieß-
mal statt der vorgeschlagenen Kinten mendeuer zu dem gleichen Mittel greifen
und den letzten Rest der Staatsanleihe von 1880 — ungefähr 5 Millionen
ronen — zur Deckung der gewohulichen Staalsausgebrd verwenden werde.
6. Februar. (Norwegen.) Storthing: die Regierung legt
demselben das Budget vor.
Das Budget für die Zeit vom 1. Juli 1881 bis 30. Juni 1882
lautet auf eine Gesammtausgabe von 46,700,000 Kronen (1,570,000 Kronen
mehr als vom letten Storthinge für das gegenwärtige Budgetjahr bewilligt
worden war). Der größle Ausgabeposten ist die „Fortsetzung von älteren
Eisenbahnanlagen", wozu 6,502,800 Kronen aufgeführt sind (von neuen
Eisenbahnanlagen ist noch nicht die *’ demnächst folgen die Armer= aund
Marinebudget mit bezw. 7,633,000 und 2,309,900 Kronen. Auf der Ein-
nahmeseile sind die Zollintraden mit 18.250,000 Hronen aufgeführt, die
Branntwein: und Malzabgabe mit zusammen 5% 000 Kronen, die (neue)
Steuer auf Einnahme und Vermögen mit 1 850,000 Stempel= und andere
Abgaben mit 2,089,000, die Einnahme von den Etaaisgütern mit 1,093,000,
Zuufen von den Activen des Staates mit 1,563,000, verschiedene Einnahmen
mit 10,004,000 Kronen und endlich a Mittel * frühere Staatsanleihen
— 6,250,000 Kronen. Den Einnahmen stehen die Ausgaben
eich. Die Staatsschulden Norwegens betrugen am Schlusse des Jahres
1880 104,396,000 Kronen
Die Aussichten bez. bes Verhältnisses zwischen Storthing und
Regierung sind wenig erfreulich. Der Storthing scheint von vornherein
gegen die Regierung eine sehr feindselige Stellung einnehmen zu wollen.
Man geht hier in der That so weit, wie dieß ohne offenen Kampf nur
immer möglich ist. Die Gesinnung der hgroßen Mehrzahl der Abgeordneten
gegen den — an Stangs Stelle getretenen — Staatsminister Selmer gibt