13. Griechenland.
2. Jannar. Kammer: genehmigt in 3. Lesung die 120 Mil-
lionen Anleihe und das Budget für den Monat Jannar und ver-
tagt sich bis zum 27. d. M.
3. Jannar. Die Mächte machen Griechenland und der Pforte
Vorstellungen bez. des von Frankreich vorgeschlagenen Schiedsgerichts.
Griechenland will aber davon nichts wissen oder doch nur unter
Bedingungen und beharrt auf den Beschlüssen der Berliner Con-
ferenz von 1880. Dagegen werden in Folge diplomatischen Drucks
die Reserven vorerst nicht einberufen.
7. Jannar. Eine Depesche des französischen Ministers des
Auswärtigen Barth. St. Hilaire ermahnt Griechenland, von seinen
kriegerischen Gelüsten, zu denen ihm gar nichts ein Recht gebe, ab:
„Alle vorstehenden Bemerkungen beweisen, daß weder auf dem Ber-
liner Congreß noch auf der Berliner Conferenz etwas vorgekommen ist was
Griechenland das Recht gibt, seine Ansprüche mittelst Gewalt, wie es zu thun
gedenkt, zu behaupten.“
I11. Jannar. Ein Decret des Königs setzt den Bestand der
Armee auf 72,350 Mann fest.
14. Jannar. Die Mächte schlagen statt des Schiedsgerichts
Botschafter-Conferengen in Konstantinopel vor. Frankreich hat seinen
Schiedsgerichts-Vorschlag als aussichtslos selbst fallen lassen.
18. Januar. Griechenland ersucht Nußland, die griechischen
Unterthanen in der Türkei eventuell unter russischen Schutz stellen
zu dürfen.
4. Febrnar. England hat auf die Ausführung der Beschlüsse
sowohl des Berliner Congresses von 1878 als der Berliner Con-
ferenz von 1880 feinerseits verzichtet. Hr. Goschen, den es in
außerordentlicher Mission nach Konstantinopel schickt, verständigt sich
auf der Durchreise in Berlin mit dem deutschen Reichskanzler über