Full text: Europäischer Geschichtskalender. Zweiundzwanzigster Jahrgang. 1881. (22)

534 Griechenland. (Febrnar 5 — März 30.) 
eine reducirte Grenzlinie Griechenlands in Epirus, wenn die Pforte 
dazu die Hand bietet. Griechenland wird sich fügen müssen. 
5. Febrnar. Kammer: die Regierung legt ihr einen Gesetz- 
Entwurf vor, der den Armeestand für 1881 auf 82,824 Mann stellt. 
8. Februar. Die Regierung ruft die Nationalgarde unter die 
Waffen, wodurch das Heer auf 114,000 Mann gebracht werden soll. 
9. Februar. Kammer: Komunduros erklärt, daß das Heer 
z. Z. 54,000 Mann zähle, die aber in wenigen Tagen auf 74,000 
Mann gebracht sein würden. 
18. Febrnar. Kammer: genehmigt einstimmig das außer- 
ordentliche Militär= und Marine-Budget im Betrage von 12,433,436 
Drachmen und in 3. Lesung einen Gesehentwurf betr. die Organi- 
sation der Nationalgarde. 
21. Februar. Ein k. Decret beruft die regulären und irregu- 
lären Reserven, die länger als 3 Monate gedient haben, unter die 
Waffen, ca. 20,000 Mann. 
26. Februnar. Kommunduros erklärt den Mächten rundweg, 
daß Griechenland die Grenzfrage als durch die Berliner Conferenz 
entschieden betrachte und daß kein Grund vorliege, dieselbe von neuem 
in Angriff zu nehmen. 
1. März. Kammer: stimmt der Erklärung von Komunduros 
an die Mächte vom 26. Februar einstimmig bei. 
7. März. Die Botschafter-Conferenz tritt ohne Rücksicht auf 
die Erklärungen Griechenlands in Konstantinopel zusammen. Die 
Pforte schlägt ihr die Abtretung von Creta an Griechenland statt 
der von Epirus vor. Die Conferenz geht jedoch auf den Betrieb 
Englands nicht darauf ein. 
10. März. Kammer: Komunduros verlangt von ihr die Ein- 
bernfung der bisher vom Militärdienst Befreiten. 
16. März. Kammer: beschließt eine neue Militärorganifation, 
die das Heer auf 82,000, provisorisch auf 100,000 Mann feststellt. 
20. März. Die Pforte macht der Botschafter-Conferenz in 
Constantinopel einen neuen Vorschlag: Arta und einen Theil der 
Umgebung des Golfs von Arta an Griechenland abzutreten. Die Con- 
ferenz wünscht noch etwas mehr, aber beide Theile nähern sich doch 
allmälig. 
22. Märg. Kammer: genehmigt in 3. Lesung die Einberufung 
aller bisher vom Militärdienst Befreiten. 
30. März. Ein k. Deeret schließt die Session der Kammer.
	        
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