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die allgemeinen Grundzüge desselben sind im Vorstehenden bereits angedentet.“
Dann folgt der erneuerte Wunsch der definitiven Abschaffung der Ge-
neralkontrole (Englands und Frankreichs) bez. der gesamten ägyptischen
Finanzen und daß dem Khedive vorläufig nur Ein europäischer (natürlich
englischer) Meamter als finanzieller Beirat beigegeben werde. Dann wird
eine Verbesserung der Justizverwaltung für die Eingeborenen, die Unter-
drückung des Sklavenhandels und die Abschaffung der Sklaverei
in Agypten wenigstens erwähnt. Schließlich „erübrigt nur noch die Frage
der Entwickelung der politischen Institutionen Agyptens. Dlbe
ist sehr verwickelt, hat# eine grosße Bedeutung und erfordert für ihre Behand-
lung ein forgfältiges Studium der Verhältnisse des Landes und des Bolkes.
Ihrer Maj. Regierung ist der Ansicht, daß die vorsichtige Einführung irgend
einer Form von repräsentativen Institutionen wesentlich zur guten Ver-
waltung des Landes und zur Sicherheit und Regelmäßigkeit der Regierung
des Khedive beitragen wird. Sie will jedoch fernere Berichte von ihren Ver-
tretern in Ägypten abwarten, bevor sie zu einem Beschlusse über die Art
und Weise kommen wird, welche unter den gegenwärtigen Umständen die ge-
eignetste wäre und doch die Möglichkeit künftiger Entwicklung gestatten würde.“
Ein Depeschenwechsel erfolgt auf diese Note nicht. Die Mächte
scheinen vielmehr entschlossen zu sein, England, allerdings unter
Vorbehalt, zunächst bez. Agyptens vollkommen freie Hand zu lassen.
Frankreich ist damit freilich im Grunde kaum einverstanden; aber
was es wünschte, wäre nicht ein Einverständnis Englands mit den
Mächten, sondern mit ihm (Frankreich) allein; dafür ist jedoch z. Z.
keine Aussicht, darauf will sich England entschieden nicht einlassen.
4. Januar. (Südafrika.) Der ehemalige Zulukönig Ketsch-
wäyo verläßt England nach seiner Ubereinkunft mit der englischen
Regierung und kehrt in sein Land zurück, wo er am 29. d. M.
wieder in seine Herrschaft eingesetzt wird. Seine Aufnahme seitens
der Zulus ist jedoch eine sehr frostige und seine Stellung sichtlich
nur eine sehr prekaire.
20. Jannar. Der Papfst richtet ein Schreiben gegen die Aus-
schreitungen in Irland an den Erzbischof von Dublin, Kardinal
Mac babe
a die Angehörigen ruchloser Sekten, wie wir in den verflossenen
Moratei ’ut Schmerz vernommen haben, nicht ablassen, ihre Hoffnung auf
übelthaten zu setzen, die Begierden des Volkes Zu entflammen und in dem
Begehren nach Heilmitteln, die schlimmer sind als die lbel, auf einem Wege
zu wandeln, der ihre Mitbürger nicht zum Heile, sondern zum Verderben
führt. Des ehalb ist es nötig, daß in den Herzen Eures gläubigen Voltes
sich die übreugm befestige, daß die Richtschnur für das Nützliche und das
Ehrenhafte eine und dieselbe ist; daß die gerechte Sache des Vaterlandes von
den Bestrebungen, Natschlägen, Thaten der verbrecherischen Vereinigungen zu
trennen ist, daß es göttliches und menschliches Gebot ist, daß die Leidenden
ihr Recht mit techten Mitteln suchen und nicht vom Berbrechen Hilfe ent-
lehnen u. f.
21. Jemar. Davitt, das Parlamentsmitglied Healy und der