Full text: Europäischer Geschichtskalender. Vierundzwanzigster Jahrgang. 1883. (24)

9. Dänemark. 
15. März. Folkething: der Ausschuß zur Vorberatung der 
Landesverteidigungsvorlage der Regierung vom 21. November v. J. 
(s. d.) erstattet sein Gutachten und schließt mit dem Antrage, darüber 
zur Tagesordnung überzugehen, „da die Erzielung der erforderlichen 
Einigkeit behufs Ordnung des Landesverteidigungswesens eine Re- 
gierung erheische, welche die Lösung dieser Frage zu ihrer ersten 
Aufgabe mache.“ 
30. März — 1. April. Kongreß der deutschen Sozialdemo- 
kraten in Kopenhagen (s. Deutschland). 
3. April. Folkething: nimmt mit 67 gegen 28 Stimmen den 
Antrag seines Ausschusses bez. der Landesverteidigungsvorlage an 
wodurch dieselbe beseitigt ist. 
14. April. Folkething: beschließt mit 72 gegen 20 Stimmen, 
eine Adresse an den König zu richten, 
in welcher auf die steigende Mißstimmung gegen das Ministerium 
hingewiesen wird, dessen änßere! und innere Politik nicht geeignet sei, das 
Wohl des Landes zu fördern. Bei der Menge der Vorlagen, die der geuh 
digung harrten, leide das Interesse des Königs und des Landes. Obgl 
vier Auflösungen staltgefunden hätten, habe die wachsende Mehrheit die eih 
fassung der Kammer bestätigt; es könne daher auf diesem Wege das Miß- 
verhällnis nicht befeitigt werden. „Wir wenden uns deshalb an den Thron 
mit dem Wunsche, es möge dem Könige gelingen, die Bedingungen für ein 
ersprießliches Zusammenarbeiten der verschiedenen Glieder der Gesetzgebung her- 
Zustellen." 
16. April. Landsthing: beschließt mit 40 gegen 10 Stimmen 
eine Gegenadresse gegen diejenige des Folkethings an den König. 
18. April. Der König nimmt bie Adressen beider Häuser 
des Reichstags entgegen. 
Gegenüber der Adreßdeputation des Folkethings spricht er sein Be- 
dauern über den geringen Erfolg der Reichstagsarbeiten aus; „das Folte- 
thing habe es unterlassen, verschiedene vom Landsthing angenommene Regie- 
rungsvorlagen zu fördern und habe die Vefestigungsvorlage zurückgewiesen."
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.