Jerbien. (Jan. 3 April l.) 381
bestrittenen Punkte unerledigt gelassen. Mit der Zeit wird sich
Rumänien schon mit Oesterreich-Ungarn verständigen.
3. Serbien.
3. Jannar. Skupschtina: genehmigt das Budget für 1883
durch Akklamation.
8§. Januar. Skupschtina: genehmigt die ihr vom Kultminisler
gemachte Vorlage bez. Kirchenreform und Gründung eines Kultus-
und Kirchenfonds.
20. Jannar. Skupschtina: genehmigt die von der Regierung
gesorderte Vermehrung der stehenden Armee.
Nach dem Organisationsstatut vom Jahre 1812 besaß Serbien nur
ein stehendes Heer von kaum 1000 Mann, welches der Nationalarmee den
M ilizen J)al. Stütze und Nahmen zu dienen hatte. Die Unhaltbarteit
dieser Organisation trat in den Rämpfen der Jahre 1876 und 1878 zu Tage.
Die Armee wurde in ein stehendes Heer und eine mit regelrechten Kadres
ausgerüstete Territorialarmee gegliedert. Das sitehende Heer formierte 10
Batailloue, 4 Erkadronen und 28 Feldbatterien Legenübeer. 2 Bataillonen,
2 Eskadronen und # Feldbatterien der früheren Organisation. Die Terri-
torialarmee wurde in vier Korps zu je zwei Truppendivisionen eingeteilt, so
daß Serbien hierauf eine ansehnliche Macht ins Feld zu stellen vermochte.
Nachdem im Jahre 1879 auch ein neues Wehrgesel eingeführt und die Be-
waffnung der Armee mit dem weittragenden Mauser-Kruka:(Gewehre beschlossen
worden war, wurde ein neues Reorganisationsprojekt entworsen, welches nun
vom Parlamente angenommen wird. Nach diesem Gesehe wird das stehende
Heer Serbiens fortan 27 (saatt wie bisher 10) Balaillone mit einem Kriegs-
stande von 25,000 Mann formieren und außerdem auch die Kavallerie be-
trächtlich vermehrt werden. Das stehende Heer, welches auch im Kriege ein
Armeekorps für sich bilden soll, wird mit den vier Armeekorps des ersten
Milizaufgebotes das Operations kheer bilden, dessen Rombattantenstand sich auf
112,500 Mann belaufen wird. Das zwrite Milizausgebot wird nur zur
Kompletierung der Armee, sowie zu Besatzungen verwendet werden.
— Februar. Pring Peter Karageorgjevic tritt in Montenegro
als förmlicher serbischer Kronprätendent auf. Der Mann ist kaum
ernst zu nehmen, aber die Möglichkeit eines Putschversuches ist doch
kaum ausgeschlossen.
1. April. Nachdem die Regierung infolge ihres Koufliktes
mit dem russisch gesinnten Metropoliten Michael, denselben (s. 1881
29. Oktober) seiner Würde entsetzt und sich von der Skupschtina ein
neues Kirchengesetz hat votieren lassen, wird ein neuer Metropolit
für Serbien in der Person des Theodosins Mraovic gewählt und
in Ungarn von dem serbischen Patriarchen Angyelic von Karlowitz
konsekriert. Der Vorgang ist nicht kanonisch und stößt daher inner-
halb der serbischen Kirche auf starke Opposition. Mehrere Bischöfe