Die Oesterreichisch-Angarische Monarchie. (Aug. 27. — Sept. 4.) 173
und 7 slovenische Abgeordnete. Die Deutsch-Liberalen haben somit
in Steiermark zwei, die Deutsch-Konservativen ebenfalls zwei Man-
date verloren; der Bauernverein gewann dagegen drei und die Slo-
venen ein Mandat.
27. August. (Oesterreich: Kärnten.) Resultat der Landtags-
wahlen: Die Klerikalen verloren in den Landgemeinden von VMillach
auch das zweite Mandat, das sie in der letzten Landtagsperiode
innehatien, an einen Deutsch-Liberalen; im Gailthale, das sehr stark
slovenisch ist, drang ein Deutsch-Liberaler und ein liberaler Slovene
durch, der selbst die dezidierte Erklärung abgab, daß er die Herauf-
beschwörung eines Sprachenstreites für Kärnten zurückweise; im stark
jesuitischen Lavantthale ward ein Liberaler und ein Klerikaler ge-
wählt, und nur der Bezirk Völkermarkt wählte zwei in der Wolle
gefärbte Slovenisch-Klerikale, darunter den alten Agitator P. Ein-
spieler. Die „Generalprobe"“ für die nächstiährigen Neichsratswahlen
ist in Steiermark und Kärnten augenscheinlich nicht im Sinne des
Systems Taaffe ausgefallen.
31. August. (Kroatien.) Ein kgl. Refkript erklärt den Schluß
des Landtags und ordnet Nenwahlen an. Man ist indes überzeugt,
daß diese keine wesentliche Anderung in die bisherige Sachlage
bringen werden.
1. September. (Oesterreich-Ugarn.) König Milan von
Serbien trifft wie schon öfter zu etwas längerem Aufenthalte in
Wien ein, wo er warm empfangen wird.
3. September. (Oesterreich.) Die Polizei entdeckt eine anar-
chistische Druckerei in Wien.
3. September. (Oesterreich: Oberösterreich.) Nesultat der
Landtagswahlen:
Seit der Ara Hohenwark, in welcher die liberale Minorität unter
Protest den Landtagssaal verließ, wird der oberösterreichische Landtag zum
erstenmale von einer klerikalen Majorität beherrscht, welche mit Einschluß
der Birilstimme über 33 Stimmen verfügt. Der liberalen Minorität gehö-
ren 17 Mitglieder an. Die Wahl aus dem Großgrundbesitze hat den Ver-
lauf genommen, der vorausgesehen werden mußte. Dank den bei der Wahl-
vorbereitung getroffenen Maßnahmen war die liberale Partei künstlich in
die Minorität versetzt worden; sie beteiligte sich daher infolge eines Be-
schlusses an dem Wahlakte nicht, sondern ließ zu Beginn des zselben durch den
Grafen Franz St. Julien einen von 48 Wählern unlerfertigten Protest
gegen die Zulassung der geistlichen Nuhnießer und gegen die Streichung der
Besitzer landtäflicher Häuser aus der Wählerliste überreichen.
4. September. (Oesterreich: Galizien.) Landtag: annulliert
einstimmig und ohne Debatte die Wahl v. Kaminskis, der als Sünden-