Ilalirn. (März April 5 297
treter Italiens im Auslande zu ihrer Nichtschnur sehr präzise Wei-
sungen, welche dahin gehen:
Es handle sich nicht um einen Regierungsakt, sondern um eine von
der höchsten Gerichlsbehörde gefaßte Emscheidung zur Durchführung der schon
seit vielen Jahren in Kraft stehenden Gesetze und weder um eine Kon=
siekation noch um eine anderweitige feindielige oder nachtheilige Mahregel
bezüglich der Propaganda, sondern um eine einfache Konvertierung in kon:
solidierte Rente oder Hypothelenwerte. welche ohne irgend einen Vor-
theil für die Staateregierung oder eine Verminderung unter dem Titel
einer Tare oder irgend einer anderen Belastung sich jum ausschliesilichen
Nuten der Propaganda selbst mit Vermehrung ihre# Einlommens vollsiehe.
Von dieser Konvertierung sei übrigens durch das Gesetz der Palast ausge-
nommen, in welchem die Propaganda in Rom ihren Sitz habe. Die Ju-
struktionen Mancinis erklären schließlich bestimmt jede Einmischung aur
wärtiger Regierungen in die Justiwerwaltung italienischer Gerichtehöfe für
ungulässig.
6. März. Kammer: Der Kriegsminister legt derselben einen
Gesetzentwurf bez. Abänderung des Armeegesetzes vor und verlangt
die Erklärung der Dringlichkeit sowie die Zuweisung an einen be-
sonderen Ausschuß. Die Kammer willigt ein.
Nach dem Gesetzentwurse werden 2.1 Batterien, 12 Schwadronen Ra-
vallerie und (6 Genielompagnien nenu errichtet. Ferner 4 ä 2.1/0 Mill. L.,
auf mehrere Budgetjahre vertheilt, jür die Landesverteidigung beansprucht.
19. März. Kammer: Der Präsident Farini verlangt seine
Entlassung und beharrt auf derselben, so daß sie angenommen werden
muß. Depretis schlägt der Regierungspartei vor, ihn durch Coppino
zu ersehzen und machl daraus eine Kabinektsfrage. Coppino wird
mit 228 Stimmen gewählt, Cairoli erhält 145, 54 Zeltel (von der
Rechten) sind unbeschrieben.
20. Märg. Coppino nimmt die Wahl zum Kammerpräsi-
denten wegen allzu geringer Stimmenzahl nicht an und das ganze
Kabinett Depretis nimmt infolge der dabei an den Tag gelegten
Disziplinlosigkeit der Regierungspartei seine Enllassung. Der König
beauftragt indes schließlich doch wieder Depretis mit der Rekon-
struktion des Kabinetts.
30. Märg. Das neue Kabinett Depretis ist endlich, freilich
nicht ohne große Mühe, gustande gekommen. Depretis hat es mit
Hilse des Zentrums so fest als möglich zusammengefügt und die
Rechte daraus ausgeschlossen, die er mit dem Versprechen besänftigt,
Biancheri als Kandidaten für das Kammerpräsidium aufstellen
zu wollen.
5. April. Kammer: Mancini bestreitet als Minister des
Auswärtigen,