Baulgatitn. (Jau. 313) 301
Gründen der wichtigsten Interessen dieser Lander zu thun verhmtichtet. welches
für seinen Fortschritt, vor allem des Friedene und der Ordnung und guter
Beziehungen mit den Nachbarn bedarf, welcher ihr bie heute so viel guten
Willen und herzlichee Wohlwollen bewiesen und sie in jeder ihrer Bestreb-
ungen für den Fortschritt und die friedliche Entwicklung großmüthigst unter-
stützt hat.
— Dezember. Eine Reihe von Erscheinungen legt nachgerade
für eine erfreuliche Entwickelung der gesamten Verhällnisse des kleinen
Fürstentums Zeugnis ab.
Die Slädte Niksic und Podgoritza werden unter Beihilse der Regierung
teils radikal reguliert, theils fast gänzlich umgebaut. In der erstgenannten
Sladt sind bereite 4# Wohnhäufer und 120 Gewolbe aus festem Material
ausgebaut worden. Der im Aau begriffene - geht seiner Vollendung
entgegen. Podgorika. dessen Regulierung sich als ein ebenso kostspieliger, als-
schwieriges: Werk darstellt, wird auf dem anderen User des Flusses neu erbaut.
Den baulustigen Einwohnern werden seitene der Behörden unentgeltlich Plähe
angewiesen und sonstige Unterstützungen nach bhunlichleit gewährt. Neu-
Podgoritza dürfte ein recht nettes Städtchen werden. Der vor Jahren in
Angriff genommene Bau einer Fahrstraße ist bereite bis Grahowo, im Westen
des Landes, vollendet. Nunmehr wird deren Fortsenung von diesem Orte
nach Niksir, und zwar über Banjani. geplaul. Ebenso wird an dem Bau
der großen und sehr schönen Fahrstraßen Podgoriba- Andriewitza und Niksic=
Piva mit großem Eiser gearbeitet. Ein ganz besonderes Aussehen erregt er
Plan des Baues einer Eisenbahn von Plopnitzi am Slutari-See nach
goriba und Danilowgrod, welche eine Länge von elwa ½ Meilen haben nerd.
Der Fürst. beabsichtigl, diese erste montenegrinische Eisenbahn später bie nach
Niksic weiler führen zu lassen. Dieser Bahn wird eine gewisse strategische
Bedentung beigemessen.
5. Bulgarien.
6. Jannar. Die Sobranje hat ihre Arbeiten beendigt und
namentlich auch das Budget für 1884 erledigt. Die Tendenz für
größere Selbständigkeit gegenüber Rußland hielt bis zu Ende vor.
Schluß der Session durch eine Throurede des Fürsten, in der zum
erstenmal der bisherige Dank für den wohlwollenden Schutz Ruß-
lands weggelassen wird. Diefelbe beobachtet vielmehr absolutes
Schweigen über Nußland; das Wort Rußland kommt in derselben
überhaupt nicht vor.
Im neuen Budget wurden die Militärausgaben gegen die Wünsche
Rußlands von 15 auf 11 Mill. herabgesetzt, also nicht weniger als 4 Mill.
gestrichen. Dagegen zeigte sich die Sobranije sehr freigebig, als es sich um
das Budget des Ministeriums des Tnterricht handelte. In allen Rußland
betreffenden Fragen halte sich der Fürst möglichst neutral verhallen und es
der Mehrheit der Sobranje überlassen, dem unzweifelhaften Willen der öffent-
lichen Meinung Gellung zu verschaffen.
13. Januar. Modifikation des Ministeriums, das bisher aus
drei Liberalen und drei Konservativen bestand. zwei der letzteren
scheiden aus und werden durch zwei Liberale ersekt.