Vereinigte Staaten von Amerika. (Juli 23. —Dezember 17.) 380
Weise suchen, haben ein Recht, darauf zu bestehen, daß nicht Parteiservilität
oder die Verzichtleistung auf ein ehrliches politisches Glaubensbekenntnis,
sondern Verdienst und Tüchtigkeit Anerkennung finden sollen."
Der Präsident beruft das folgende Ministerium: Bayard Auswärtiges,
Manning Finanzen, Lamar Inneres, Whitney Marine, Endicott Krieg, Vilas
Generalpostmeister und Garland Justiz.
23. Juli. General Grant f.
4. November. Wahlen zu den Staatsämtern und den Staats-
legislaturen in 11 Staaten.
In New-York siegen die Demokraten bei den Wahlen für die Staats-
ämter. Dagegen erlangen bei den Wahlen für die beiden Kammern der
Staatslegislatur die Republikaner die Mehrheit. In Virginien erhalten die
Demokraten sowohl bei der Wahl des Staatsgouverneurs wie bei den Wahlen
für die Staatslegislatur die Mehrheit. Ebenso siegen dieselben in den Staaten
Maryland und Mississippi. Die Republikaner erlangen in Massachusetts,
Jowa, Pennsylvanien, Colorado und Nebraska die Mehrheit.
25. November. Vizepräsident Hendricks f. An seine Stelle
tritt der Präsident des Senats, Davis.
7. Dezember. Zusammentritt des Kongresses.
Im Senat wird John Sherman von Ohio, im Repräsentantenhaus
Carlisle von Kentucky zum Präsidenten gewählt.
8. Dezember. Jahresbotschaft des Präsidenten an den Kongreß.
Der Präsident stellt sich in der auswärtigen Politik vollständig auf
den Standpunkt der Monroe-Doktrin. Uber bie Chinesenfrage spricht die
Botschaft sich dahin aus, daß Rechtsbeschränkungen gegen die Chinesen, inner-
halb der bestehenden Verträge mit China angebracht Feien. daß die Regierung
aber alle vertragswidrigen Zwangsmaßregeln gegen die Chinesen verurteile.
In der Silberfrage steht Cleveland auf demselben Standpunkt, wie
sein republikanischer Vorgänger Arthur; er erklärt die Aufhebung der Bland-
Bill für eine Pflicht, der sich der Kongreß nur dann entziehen könne, wenn
er fortfahren wolle, zu erlauben, daß dem allgemeinen Interesse zu Gunsten
und im Dienste des Interesses einiger weniger bevorzugter Privatleute ins
Gesicht geschlagen werde.
Bezüglich der Mormonenfrage empfiehlt die Botschaft, daß es ver-
verboten würde, Mormonen aus dem Auslande nach den Vereinigten Staaten
zu bringen.
Schließlich erklärt sich der Präsident für eine allgemeine Herabsetzung
des Zolltarifs.
17. Dezember. Der Senat genehmigt den Gesetzentwurf be-
treffend die Präsidentennachfolge.
Nach dem Entwurf sollen im Falle des Ablebens des Präsidenten
und des Vizepräsidenten diese Amter auf die einzelnen Minister, je nach der
Länge des Bestehens der Posten, die sie verwalten, übergehen, sodaß sich die
Anwartschaft folgendermaßen regelt: 1) der Staatssekretär, 2) der Sekretär
des Schatzes, 3) der Sekretär des Krieges und endlich 4) der Generaladvokat