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tarischem Pomp; in den Erfolgen war es aber nicht vom Glücke Kolo-
begünstigt. Italien hat für sich als eigentliches Feld der afrika- anttk.
nischen Kolonisation Tripolis ins Auge gefaßt; da indessen die
Gelegenheit zur Besetzung von Tripolis immer noch nicht kommen
will und es noch höchst zweifelhaft erscheint, ob Italien, wenn
die türkische Herrschaft in Tripolis eines Tages zusammenbricht,
seine Ansprüche dem französischen Rivalen gegenüber wird geltend
machen können, so sah es sich nach einer andern Gelegenheit kolo-
nialen Erwerbes um. JItalien steht der Kolonialfrage ähnlich wie
Deutschland gegenüber; es hat gleich Deutschland einen großen
jährlichen Bevölkerungszuwachs und stellt einen großen Teil der
überseeischen Auswanderung. Italiens Ziel müßte also die Er-
werbung von Ackerbaukolonien sein. Solche zu finden ist ihm
aber bisher gleich Deutschland nicht gelungen.
Den Ersatz dafür hat es freilich in ganz anderer Weise ge-
sucht wie Deutschland. Italien folgte nicht seinen Handelskolonien
mit dem Schutz der italienischen Flagge, sondern sandte militärische
Expeditionen zum Erwerben von Kolonien aus, und zwar hatte
es seine Blicke auf das rote Meer gerichtet, wo die ägyptischen
Hafenstädte durch das Zusammenbrechen der ägyptischen Herrschaft
im Sudan gleichsam herrenlos zu werden drohten. Der Sultan
hatte eine Besetzung der Häfen abgelehnt, England wollte sich
gleichfalls nicht mit dieser Aufgabe belasten. Italiens Anfragen
wurden also in London sehr entgegenkommend ausgenommen. Ein
ausdrücklicher Vertrag zwischen beiden Mächten, wie er von Ita-
lien gewünscht wurde, kam zwar nicht zu stande, indessen scheint
durch Besprechungen festgestellt zu sein, daß Italien die Aktion
Englands im Sudan unterstützen und dagegen durch England nicht
gehindert werden solle, Massaua, Beilul und die benachbarten
Häfen zu besetzen und sich mit der Souveränetät des Sultans, so
gut es geht, abzufinden. Italiens Expeditionen waren also basiert
auf den englischen Sudanfeldzug und natürlich ##
lichen Ausgang desselben. Als nun durch
der englische Feldzugsplan über den Haufen
suchte Mancini in der Hoffnung, daß Itali-
brittischen Reiche bei der augenblicklichen