Mittel- und Südameriks. (Anfang April—November 19.) 445
Anfang April. (Mexiko.) Botschaft des Präsidenten Diaz
an den Kongreß.
In derselben erklärt er: „Der Stand der Finanzen des
Landes bessere sich fortschreitend. Die strengen Maßregeln gegen
den Schmuggel führten eine wesentliche Besserung der Staatsein-
nahmen herbei. Das Dekret in betreff der Konversion der Staats-
schuld werde den nationalen Kredit weiter heben. Die Zinsen
werden pünktlich am 1. Juli gezahlt werden. Er werde den inter-
nationalen Maßnahmen über die Silberfrage besondere Aufmerksam-
keit zuwenden, um die Interessen der Regierung in dieser Frage
möglichst zu schützen.
10. Mai. (Argentinische Republik.) Eröffnung des
Kongresses. Die Botschaft des Präsidenten Roca konstatiert die
guten Beziehungen zu dem Auslande, die im Lande herrschende Ruhe
und die Zunahme der Einwanderung.
Beim Verlassen des Kongresses wird der Präsident von einem
Steinwurf am Kopfe leicht verletzt; der Attentäter wird verhaftet.
25. Mai. (Uruguay.) Präsident Vidal tritt zurück; die
Nationalversammlung ernennt General Santos zum Chef der aus-
übenden Gewalt.
15. Juni. (Chile.) Bei den Wahlen in Santiago kommt
es zu Ruhestörungen, in denen 40 Personen getötet werden.
28. Juni. (Chile.) Der Kongreß wählt den bisherigen
Minister des Innern Balmaseda zum Präsidenten der Republik.
Mitte August. (Uruguay.) Präsident Santos wird durch
einen Attentäter verwundet. Zahlreiche Verhaftungen erfolgen.
19. November. (Uruguay.) Präßident Santos tritt zurück.
Der gesetzgebende Körper wählt den General Maximo Tayes zum
Präsidenten.