212 Veriusel. (Febr. 1.—März 15.)
lehnte, für die Treue der Truppen einzustehen, durch den Brigade-
general Malaquias Lemos.
1. Februar. (Lissabon.) Wiederum finden antienglische
Demonstrationen statt.
2. Februar. Der König empfängt eine gegen die englische
Vergewaltigung Einspruch erhebende Abordnung der Geographi-
schen Gesellschaft.
3. Februar. Der Katholikenverein von Oporto hält
eine große Versammlung, um gegen das Ultimatum Salisburys
zu protestieren und die portugiesische Regierung um die Wieder-
herstellung der religiösen Orden für die Mission in Afrika, als
inziges Mittel zur Entwicklung kolonialer Gebiete, zu bitten.
6. Februar. Die Regierung erläßt ein Zirkular an die
Mächte, worin sie den Streitfall zwischen Portugal und England
einer Konferenz zu unterbreiten vorschlägt.
11. Februar. In Lissabon findet ein republikanischer
Putsch statt; 141 Personen werden verhaftet. Das Amtsblatt ver-
öffentlicht verschiedene Erlasse, wodurch die Regierung ermächtigt
wird, zur Vervollständigung der Befestigungswerke des Landes Ar-
mierungsgerät und Kanonen anzuschaffen, ferner vier Kreuzer, vier
Kanonenboote und Torpedoboote anzukaufen. Weiter sollen die
Armee sowie die Munizipalgarden von Lissabon und Oporto reor-
ganisiert werden. Zur Deckung der Kosten werden Schuldscheine
ausgegeben, außerdem sollen besondere Fonds zu Landesverteidi-
gungszwecken geschaffen werden.
13. Februar. Das Polytechnikum wird wegen republika-
nischer Umtriebe geschlossen; viele Studenten werden verhaftet.
23. Februar. Der König erläßt eine Amnestie für poli-
tische Verbrecher.
11. März. Der Stadtrat von Lissabon wird durch kal.
Erlaß aufgelöst und die kommissarische Verwaltung der Gemeinde
angeordnet.
15. März. Der König empfängt die Abordnungen der
Studenten aus Oporto und Coimbra. Seine Antwort geht im
wesentlichen dahin, daß er sich glücklich schätze, seine innige Befrie-
digung auszudrücken über ein solch patriotisches Gefühl in den
Schulen des Landes. Er werde gern seiner Regierung ans Herz
legen, ihre Entschließungen im Einklang mit den Münschen der
Studierenden zu fassen.