214 Verinsal. (Sept. 15.)
15. September. Den Kortes werden Modifikationen des
englisch-portugiesischen Abkommens mitgeteilt, wobei haupt-
sächlich das Einspruchsrecht Englands gegen Abtretungen portu-
giesisch-afrikanischen Gebiets in ein Vorkaufsrecht verwandelt ist.
Trotzdem kommt es zu heftigen Auftritten in der Kammer, bald
darauf zu Straßen-Exzessen in Lissabon, Coimbra, Goa (Por-
tugiesisch-Indien). Die republikanische Agitation wird offenkundig.
Das Ministerium gibt am 17. seine Entlassung; die Neubildung
verzögert sich.
30. September. Martens Ferraro übernimmt die Neu-
bildung, jedoch ohne Erfolg; General Abreue Souza wird dazu
beauftragt.
14. Oktober. In dem endgültig konstituierten Ministerium
gehören der Präsident und Kriegsminister Abreu e Sonza und
der Minister des Innern Antonio Candido den Progressisten,
der Finanzminister Mello Couvea und der Minister des Aeußern
Barbosa den Konservativen, der Justizminister Sa Brandao
und der Minister der öffentlichen Arbeiten Ribeiro der kleinen
„nationalen“ Gruppe an.
Das Kabinet empfiehlt den Kortes bei seinem ersten Hervor-
treten, den Vertrag mit England zu verwerfen.
Es werden neue Verhandlungen mit England eingeleitet,
welche am 7. November zu einem vorläufigen Abkommen
führen (s. England).
20. November. Es erscheint ein königliches Dekret, wel-
ches den Transitverkehr zwischen der Mündung des Pungwe
und der englischen Einflußsphäre gegen die Zahlung eines Wert-
zolls von 3 Prozent bewilligt und die freie Schiffahrt auf dem
portugiesischen Teile des Zambesi und des Schire für alle Nationen
proklamiert.