296 Serbien. (Jan. — März 28.)
XVII.
Serbien.
Januar. Fürst Gagarin, Chef der russischen Schiffahrts-
gesellschaft, verhandelt in Belgrad wegen Erweiterung der russisch-
serbischen Handelsbeziehungen.
11. Januar. Abbruch der Verhandlungen mit Bulgarien
wegen eines Handelsvertrages.
14. Januar. Der bisherige Gesandte in Berlin, Chri-
stitsch, tritt in den Ruhestand.
14. Januar. Im Offizierkorps zeigen sich opposttionelle
Strömungen. Der Belgrader Divisionskommandeur, Pawlowitsch,
und mehrere andere Offiziere werden infolge dessen abgesetzt.
15. Januar. Die Skuptschina nimmt den Antrag betreffs
Ablösung des Salzmonopols an.
17. Februar. Die Skuptschina nimmt die Vorlage betref-
fend die Aufnahme einer Eisen bahn-Anleihe von 26,600,000
Franken an.
3. März. Der Handelsvertrag mit Rumänien wird unter-
zeichnet.
11. März. Die Bildung des Staatsrats wird vollzogen.
Die Skuptschina wählt aus der Kandidatenliste der Regentschaft für
den Staatsrat acht Mitglieder, darunter drei Radikale, nämlich den Minister-
präsidenten Gruitsch, den Finanzminister Wuitsch und den Gouverneur des
Königs Dokitsch, ferner vier Liberale und einen Neutralen. Hierauf er-
nennt die Skuptschina 16 der Regentschaft vorzuschlagende Kandidaten,
nämlich 15 Radikale, darunter sämtliche Minister, ausgenommen Tauschano-
witsch und den Kriegsminister, sowie einen Liberalen, nämlich den ehe-
maligen Minister Avakumowitsch.
20. März. Der serbische Gesandte in St. Petersburg, Si-
mitsch, wird nach Wien, und der serbische Gesandte in Wien,
Petroniewitsch, nach St. Petersburg versetzt.
22. März. Die Skuptschina nimmt die provisorische Han-
delskonvention mit England an. Die Regierung erklärt, es
würde deshalb kein definitiver Vertrag abgeschlossen, um Ende 1892,
nach Ablauf der Verträge, neue handelspolitische Vereinbarungen
eingehen zu können. Eine Kommission sei mit den Vorarbeiten
betraut.
28. März. Das Kabinet hat sich folgendermaßen rekon-
struiert: Ministerpräsidium, Aeußeres und Krieg General Gruitsch,