Mittel= und Sũdamerika. (April 30. —Sept. 16.) 305
den amerikanischen Republiken auftretenden Differenzpunkte einem
Schiedsgerichte europäischer Staaten zu unterbreiten.
30. April. (Paraguay.) Ein Aufstand bricht aus.
22. Juni. (Brasilien.) Die neue Verfassung wird pro-
klamiert; dieselbe ist eine föderative.
7. Juli. (Uruguay.) Die Weigerung der Nationalbank,
ihre Noten in Gold einzulösen, ruft eine allgemeine Panik hervor,
infolge deren der Finanzminister demissioniert.
7. Juli. (San Salvador.) Der Präsident, General
Menendez, wird ermordet; an seine Stelle tritt General Ezeta.
Infolgedessen versucht die Armee von Guatemala unter General
Barillas einen Einfall in San Salvador, wird jedoch zurück-
geschlagen.
20. Juli. (Argentina.) Eine Verschwörung gegen den
Präsidenten Celman wird entdeckt.
26. Juli. Die Revolution kommt unter Mitwirkung eines
großen Teiles der Armee und Flotte zum Ausbruch.
29. Juli. Die Aufständischen werden besiegt; trotzdem wird
auch von der siegenden Partei der Rücktritt des Präsidenten
verlangt.
Anfang August. (Argentina.) Präsident Celman sieht sich
durch die Opposition aller Parteien und die Unmöglichkeit, ein
Ministerium zu bilden, veranlaßt, zu demissionieren; an seine Stelle
tritt Dr. Pellegrini.
Mitte August. Zwischen Guatemala und San Salvador
kommt es zu förmlicher Kriegserklärung und mehreren für Sal-
vador günstigen Kämpfen. Nachdem sich auch Honduras Guatemala
angeschlossen, wird Salvador 27. August zum Frieden genötigt.
20. August. (Brasilien.) Der Finanzminister Ruiz Bar-
boza als Kriegsminister reicht seine Entlassung ein und wird durch
den General Floriano Peixoto als Kriegsminister ersetzt.
1. September. (Venezuela.) Der Präsident der Republik
erläßt an alle auswärtigen Regierungen einen Protest gegen die
widerrechtliche Annexion eines Gebietsteiles der Republik durch die
englische Kolonie Guyana.
16. September. (Brasilien.) Die Wahlen fallen zu Gunsten
der provisorischen Regierung aus.
(Brasilien.) Die Republik wird im Laufe des Oktober
Europ. Geschichtskalender. Bd. XXXI. 20