Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achter Jahrgang. 1892. (33)

254 Greßjbritaunien. (Febr. 29. — April 27.) 
Gut kultivieren und dürfen dasselbe nicht in Aftermiete verpachten. 
Die Grafschaftsräte dürfen drei Viertel des Kaufschillings vor— 
schießen, der Käufer muß ein Viertel anzahlen, ein Viertel kann 
als perpetueller Pachtschilling verbleiben; der Rest ist innerhalb 
50 Jahren in Raten zurückzuzahlen. 
29. Februar. (London.) 320,000 Arbeiter englischer Kohlen- 
gruben kündigen zum 12. März. 
3. März. 415,000 Bergleute haben die Kündigung unter- 
zeichnet. 
4. März. Das englische Unterhaus genehmigt nach zwei- 
tägiger Debatte mit 211 gegen 113 Stimmen den für die Ver- 
messung einer Eisenbahnlinie von Mombassa nach dem Viktoriasee 
geforderten Kredit. 
5. März. Die schottischen Bergleute nehmen die Kündigung 
zurück. 
5. März. Bei den Londoner Grasschaftwahlen tragen die 
gladstonianistischen Fortschrittler über die Gemäßigten einen großen 
Sieg davon. 
Ende März. Mit ungewöhnlich großer Moajorität lehnt das 
englische Unterhaus die Bill, durch welche der achtstündige Ar- 
beitstag in den Bergwerken eingeführt werden sollte, ab. Freunde 
und Gegner des Gesetzes schieden sich nicht nach den herkömmlichen 
Parteikategorien. Der Führer der liberalen Unionisten, Chamber= 
lain, befürwortete die Bill. Der Staatssekretär des Innern, Herr 
Matthews, sprach sich energisch dagegen aus, indem er hervorhob, 
daß ein allgemeines Verlangen nach einem derartigen Eingreifen 
der Gesetzgebung auch bei den Arbeitern nicht vorliege. 
März. Verhandlungen mit Amerika über die Behringsmeer- 
frage. Vgl. Nord-Amerika. 
7. April. Der Sprecher des Unterhauses erteilt den Direktoren 
der Cambrian-Eisenbahn einen feierlichen Verweis. 
11. April. Goschen legt das Budget vor. Er veranschlagt 
darin die Ausgaben des laufenden Finanzjahres auf 90,253,000 
Pfd. Sterling und die Einnahmen auf 90,477,000 Pfd. Sterling. 
26. April. Reise der Königin Viktoria zum Besuch an den 
Hof nach Darmstadt. 
27. April. Das englische Unterhaus verhandelt über das 
Wahlrecht der Frauen. Nach fünfstündiger Debatte lehnt das Haus 
schließlich mit 175 gegen 152 Stimmen die zweite Lesung der Bill,
	        
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