292 Däãnemark. (Aug. 7.—Dez. 4.) Schweden und Rernegen. (Jan. — Febr.)
7. August. (Kopenhagen.) Ministerwechsel.
Der Ministerpräsident Estrup reicht seine Entlassung ein, die der
König mit folgendem Schreiben annimmt: „Da Sie wiederholt Uns den
Wunsch aussprachen, Sie von Ihren Stellungen als Ministerpräsident und
Finanzminister zu entbinden, sobald der vieljährige politische Streit ab—
geschlossen sei, und da Sie jetzt, nachdem der Reichstag das Budget für
1894/95 und die neuen Armeegesetze angenommen hat, wiederum Ihren Ab-
schied erbitten, haben Wir geglaubt, Ihrem Wunsche entsprechen zu müssen.
Wir fühlen Uns gedrungen, Ihnen unsern wärmsten Dank auszusprechen
für das Opfer, das Sie dargebracht haben, indem Sie seinerzeit Unserm
Rufe folgten, und besonders dafür, daß Sie während einer so langen Reihe
von Jahren unter ernsten und schwierigen Verhältnissen Uns zur Seite
standen als treue Stütze und als ein Ratgeber, zu welchem Wir jederzeit
mit vollstem, unbedingtem Vertrauen hinschauen konnten. Wir bleiben Ihnen
stets in aller königlichen Gnade gewogen. Christian."“
Der bisherige Minister des Aeußern, Reedtz-Thott wird Conseil-
präsident, unter Beibehaltung des Ministeriums des Aeußern, Generalleut-
nant Thomsen, Kriegsminister, Gutsbesitzer v. Lüttichau, Finanzminister,
Stiftsamtmann Bardenfleth, Kultusminister. Die übrigen Minister behalten
ihre Portefeuilles.
1. Oktober. Dänemark tritt der internationalen Konvention
zum Schutz des gewerblichen Eigentums bei.
1. Oktober. Eröffnung des Reichstages.
2. Oktober. (Reichstag.) Budget.
Der Finanzminister legt dem Reichstage das Budget für 1895,96
vor, das einen Voranschlag von 62,800,000 Kronen Einnahmen und
61,800,000 Kronen Ausgaben aufweist. Mit der Oeffnung des Kopen-
hagener Freihafens fällt die bisherige Staatsabgabe von den in Ausland
gehenden Schiffen fort. Hiedurch verliert die Staatskasse jährlich eine Ein-
nahme von einer Million Kronen; hingegen wird aus der Erhöhung der
Biersteuer von 7 auf 10 Kronen per Faß eine Mehreinnahme von 600,000
Kronen erwartet.
9. November. (Kopenhagen.) Eröffnung des Freihafens.
4. Dezember. (Landsthing.) Staatsanleihe.
Im Landsthing wird die Regierungsvorlage, betreffend die Emission
einer 3prozentigen Staatsanleihe im Betrage von 25 Millionen Kronen
und die Konvertierung der jetzigen 3½ proz. Staatsschuldverschreibungen in
3proz., definitiv angenommen.
XIV.
Schweden und Norwegen.
Januar—Februar. (Norwegen.) In der Presse wird die
Abtretung oder Austauschung norwegischen Gebietes im Eismeer
an Rußland viel erörtert. (Vgl. S. 299.)
18. Januar. (Stockholm.) Eröffnung des Reichstags.