244 EGroßbritannien. (August 4.—6.)
Die Ausfuhr der deutschen Landwirtschaft im Jahre 1895
zeigte folgende Zahlen:
Wert:
Zucker 139 100 000 MA.
Flachs und Hanf 4 900 000 „
Getreide und Hülsenfrüchte 7300 000 „
Leinsaat und Kleesaat 5 000 000 „
Obst, Kartoffeln und Kartoffelmehl 6 800 000 „
Borsten, Pferdehaar 5 700 000 „
Häute und Felle 4 700 000 „
Bau= und Nutzholz 2 000 000 „
Hopfen 4 800 000
Butter 9 500 000 „
Wein 6 600 000 „
Milch 1 500 000
Zusammen 197 900 000 -#
(Nach der „Zeit“.)
4. August. (Unterhaus.) Chamberlain über ein Schieds-
gericht zwischen England und Transvaal.
Der Kolonialmin. erklärt auf eine Anfrage nach dem von Präs.
Krüger gemachten Vorschlage, alle jetzigen und künftigen Streitigkeiten
zwischen England und Transvaal einem Schiedsgericht zu unterbreiten, ein
Schiedsgericht sei bei dem klaren Wortlaut der Londoner Konvention über-
flüssig. Es wäre ein außergewöhnliches und beispielloses Verfahren, einem
fremden Tribunal Streitigkeiten zwischen dem Suzerän und dem unter-
geordneten Staate zu unterbreiten.
4. August. Die Regierung veröffentlicht die Berichte der
Kolonialregierungen über ausländische Handelskonkurrenz, die Cham-
berlain im November 1896 gefordert hatte. Die Berichte sagen
im allgemeinen, daß die kommerziellen Methoden der Ausländer
den englischen überlegen seien, die britischen Waren dagegen seien
nicht geringwertiger geworden.
6. August. Schluß des Parlaments mit folgender Thronrede:
„Die Herzlichkeit meiner Beziehungen mit den fremden Mächten hat
keine Veränderung erlitten. Der einheitliche Einfluß der sechs Signatar-
mächte des Pariser Vertrages ist zu Anfang dieses Jahres ernstlich darauf
gerichtet gewesen, den König von Griechenland von einem Kriege zurück-
zuhalten, auf welchen derselbe leider einzugehen wünschte. Obgleich die
Mächte mit diesem Bestreben keinen Erfolg erzielten, so gelang es ihnen
doch, eine baldige Beendigung der Feindseligkeiten zwischen den Krieg-
führenden herbeizuführen und die Friedensverhandlungen zu eröffnen. Wenn
auch diese Berhandlungen sich in die Länge gezogen haben und ein formeller
Friedensvertrag noch nicht unterzeichnet worden ist, so ist doch guter Grund
vorhanden, zu glauben, daß alle wichtigeren Punkte der streitigen Fragen
geregelt sind und daß die Türkei gegen eine angemessene Kriegsentschädigung
sowie eine geringe Abänderung der Grenze die von ihr eroberten Terri-
torien zurückgeben wird. Ich habe dem König der Belgier und dem
Deutschen Kaiser die Kündigung der Handelsverträge von 1862 und 1865
überreichen lassen, da dieselben mich daran gehindert haben, innerhalb des