Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Dreizehnter Jahrgang. 1897. (38)

244 EGroßbritannien. (August 4.—6.) 
Die Ausfuhr der deutschen Landwirtschaft im Jahre 1895 
zeigte folgende Zahlen: 
Wert: 
Zucker 139 100 000 MA. 
Flachs und Hanf 4 900 000 „ 
Getreide und Hülsenfrüchte 7300 000 „ 
Leinsaat und Kleesaat 5 000 000 „ 
Obst, Kartoffeln und Kartoffelmehl 6 800 000 „ 
Borsten, Pferdehaar 5 700 000 „ 
Häute und Felle 4 700 000 „ 
Bau= und Nutzholz 2 000 000 „ 
Hopfen 4 800 000 
Butter 9 500 000 „ 
Wein 6 600 000 „ 
Milch 1 500 000 
  
Zusammen 197 900 000 -# 
(Nach der „Zeit“.) 
4. August. (Unterhaus.) Chamberlain über ein Schieds- 
gericht zwischen England und Transvaal. 
Der Kolonialmin. erklärt auf eine Anfrage nach dem von Präs. 
Krüger gemachten Vorschlage, alle jetzigen und künftigen Streitigkeiten 
zwischen England und Transvaal einem Schiedsgericht zu unterbreiten, ein 
Schiedsgericht sei bei dem klaren Wortlaut der Londoner Konvention über- 
flüssig. Es wäre ein außergewöhnliches und beispielloses Verfahren, einem 
fremden Tribunal Streitigkeiten zwischen dem Suzerän und dem unter- 
geordneten Staate zu unterbreiten. 
4. August. Die Regierung veröffentlicht die Berichte der 
Kolonialregierungen über ausländische Handelskonkurrenz, die Cham- 
berlain im November 1896 gefordert hatte. Die Berichte sagen 
im allgemeinen, daß die kommerziellen Methoden der Ausländer 
den englischen überlegen seien, die britischen Waren dagegen seien 
nicht geringwertiger geworden. 
6. August. Schluß des Parlaments mit folgender Thronrede: 
„Die Herzlichkeit meiner Beziehungen mit den fremden Mächten hat 
keine Veränderung erlitten. Der einheitliche Einfluß der sechs Signatar- 
mächte des Pariser Vertrages ist zu Anfang dieses Jahres ernstlich darauf 
gerichtet gewesen, den König von Griechenland von einem Kriege zurück- 
zuhalten, auf welchen derselbe leider einzugehen wünschte. Obgleich die 
Mächte mit diesem Bestreben keinen Erfolg erzielten, so gelang es ihnen 
doch, eine baldige Beendigung der Feindseligkeiten zwischen den Krieg- 
führenden herbeizuführen und die Friedensverhandlungen zu eröffnen. Wenn 
auch diese Berhandlungen sich in die Länge gezogen haben und ein formeller 
Friedensvertrag noch nicht unterzeichnet worden ist, so ist doch guter Grund 
vorhanden, zu glauben, daß alle wichtigeren Punkte der streitigen Fragen 
geregelt sind und daß die Türkei gegen eine angemessene Kriegsentschädigung 
sowie eine geringe Abänderung der Grenze die von ihr eroberten Terri- 
torien zurückgeben wird. Ich habe dem König der Belgier und dem 
Deutschen Kaiser die Kündigung der Handelsverträge von 1862 und 1865 
überreichen lassen, da dieselben mich daran gehindert haben, innerhalb des
	        
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