298 Rußland. (August 26.)
Kaiser Nikolaus erwidert:
„Ich erhebe Mein Glas zu Ehren unserer Kameraden der tapferen
französischen Armee, die Ich Mich glücklich schätze, bei Chalons haben be-
wundern zu können und deren würdige Vertreter hier zu sehen Ich Mich
beglückwünsche."“
Am Abend sagt der Zar auf einem Diner zu Ehren der
französischen Marineoffiziere:
„Es ist Mir unendlich angenehm, auf das Gedeihen der schönen
französischen Flotte zu trinken. Umgeben von ihren hochgeschätzten Ver-
tretern erinnere Ich Mich gern daran, daß der glänzende Anblick des fran-
zösischen Geschwaders die Reihe unvergeßlicher Eindrücke eröffnete, die
während Unseres Aufenthaltes in Frankreich einander folgten.“
Präsident Faure erwidert:
„Ich bin erfreut, noch einmal die Vertreter der russischen Marine
und die Vertreter der französischen Marine brüderlich vereint zu sehen.
Wollen Euere Majestät mir gestatten, sie in dem Gedanken gleicher Zu-
neigung zusammen zu schließen. Ich erhebe mein Glas zu Ehren der
russischen Marine!“
26. August. (Kronstadt.) Nach einer Flottenparade früh-
stückt Zar Nikolaus auf dem Pothuau, wo er von Faure in
folgender Weise begrüßt wird:
„Ich danke Eurer Majestät und Ihrer Majestät der Kaiserin, daß
Sie so huldvoll bereit waren, einige Augenblicke auf einem der Schiffe
unserer Flotte zu verweilen. Ich bin darüber um so mehr erfreut, als es
mir dadurch möglich wird, Ihnen unter dem Schatten unserer National-
flagge zu sagen, wie sehr ich von der uns dargebotenen Gastfreundschaft
gerührt bin und wie dankbar wir dem russischen Volke sind für den groß-
artigen Empfang, der dem Präsidenten der Republik bereitet wurde. Ew.
Majestät kamen, von russischen und französischen Seeleuten geleitet, nach
Frankreich, in ihrer Mitte grüße ich Rußland vor meiner Abreise in tiefer
Bewegung. Die französische und die russische Marine können stolz sein
auf den Anteil, den sie vom ersten Tage an den großen Ereignissen hatten,
die die innige Freundschaft zwischen Frankreich und Nußland begründeten.
Sie brachten die ausgestreckten Hände einander näher und ermöglichten den
beiden vereinten und alliierten Nationen, die von dem gemeinsamen Ideal
der Zivilisation, des Rechts und der Gerechtigkeit geleitet werden, sich
brüderlich in der loyalsten und aufrichtigsten Umarmung zusammenzuschließen.
Ich erhebe mein Glas zu Ehren Ew. Majestät und Ihrer Majestät der
Kaiserin in dem Augenblick, wo ich mich von Ihnen verabschiede, und
bitte Sie, die heißen Wünsche entgegenzunehmen, die ich für Ihr Glück
und dasjenige der kaiserlichen Familie hege. Im Namen Frankreichs
trinke ich auf die Größe Rußlands!“
Kaiser Nikolaus antwortet:
„Die Worte, die Sie soeben an Mich gerichtet haben, finden in
Meinem Herzen ein lebhaftes Echo, und indem Ich ganz den Gefühlen
nachgebe, die Mich und ganz Rußland bewegen, schätze Ich Mich glücklich,
zu sehen, daß Ihr Aufenthalt unter Uns ein neues Band zwischen unseren
beiden befreundeten und alliierten Nationen schafft, die gleichmäßig ent-
schlossen sind, mit ihrer ganzen Macht zur Aufrechterhaltung des Welt-
friedens im Geiste von Recht und Billigkeit beizutragen. Lassen Sie Mich