Rußland. (August 30.— September 26.) 299
nochmals Ihnen für Ihren Besuch danken und mein Glas zu Ihrer Ehre
und auf die Wohlfahrt Frankreichs leeren!“
30. August. Das Zarenpaar reist nach Warschau zu den
Manövern. Depeschenwechsel mit Faure S. 263.
4. September. Verfügung über die Schiffahrt zwischen ruffi-
schen Häfen.
Die Schiffahrt zwischen den russischen Häfen der verschiedenen Meere
wird für ein Privilegium der russischen Flagge erklärt. Die Verfügung
tritt mit dem 1. Januar 1900 in Kraft. Der Salztransport aus den
Häfen des Asowschen und des Schwarzen Meeres nach den baltischen Häfen
ist bis auf weiteres ausländischen Schiffen gestattet.
26. September. Bilanz der Staatsbank.
Die Staatsbank veröffentlicht folgende Mitteilung: Der keiserliche
Ukas vom 29. August (a. St.), betreffend die Emission und Garantie der
Kreditbillets, in Verbinduug mit dem kaiserlichen Ukas vom 3. Januar
(a. St.), läßt es nötig erscheinen, gewisse formale Abänderungen in der
Bilanz der Staatsbank einzuführen. Bisher setzte sich diese Bilanz aus
zwei Teilen zusammen, dem Konto des Goldbestandes, des Wechselfonds und
der Kreditbillets, und dem Konto der Handelsoperationen der Staatsbank.
Infolge Veröffentlichung des erwähnten Ukases wurden die beiden Teile
der Bilanz verschmolzen. Die im Umlauf befindlichen Kreditbillets von
insgesamt 1068 778 167 Rubel verbleiben im Passivum der Bilanz, während
der Goldbestand, der Wechselfonds und das Dekouvert des Schatzes im Ak-
tivum stehen. Da nach den Bestimmungen des Ukases vom 22. August (a.
St.) der Ueberschuß von Kreditbillets über 600 Millionen Rubel hinaus zu
decken ist in dem Verhältnis von wenigstens 1 Imperial auf 15 Kredit-
rubel, so ist der Deckungsfonds, welcher in der Bilanz in Goldrubeln mit
einem Nominalwerte von 500 Millionen Rubel eingesetzt ist, wovon
462 500 000 Rbl. die gewöhnliche Deckung und 37500 000 Rol. die Deckung
für zeitweilige Emisssonen ausmachen, in diesem Verhältnisse in Kreditrubel
umgerechnet. Die Vermehrung um 250 Millionen Rubel, welche sich da-
raus ergibt, ist in Anrechnung gebracht auf das Dekouvert des Schatzes in
betreff der Papiergeld-Zirkulation. Dasselbe ist mit 75 Millionen Gold-
rubeln gemacht, die dem Schatz gehören und kraft Ukases vom 8. Juli 1896
(a. St.) bestimmt sind zur Deckung eines Teiles des Dekouverts des Schatzes,
welches aus der Emission von Kreditbillets zum Nominalwerte herrührte.
Auf diese Weise reduziert sich das Dekouvert des Schatzes, welches sich
gegenwärtig auf 568 778 167 Rbl. beläuft, insgesamt um 262,5 Millionen
Nubel und steht somit in der Bilanz noch mit 206278167 Rbl. einge-
schrieben. Außer den erwähnten 75 Millionen Rubeln, welche eine spezielle
Bestimmung hatten, hatte der Schatz in laufender Rechnung am 8. Sep-
tember bei der Bank 75045 753 Rbl. 25 Kop. in Gold (nach der Bilanz
vom 1. September 77 860 517 Rbl. 41 Kop.). Da die dem Schatze gehörigen
und in laufende Rechnung bei der Bank eingetragenen Kreditrubel in der
Bilanz dieser letzteren im Passivum für Rechnung des Schatzdepartements
figurieren, so brauchte von dem Augenblicke an, wo durch die bekannt ge-
gebenen gesetzlichen Verfügungen die Zirkulation von Kreditbillets und die
Goldzirkulation einheitlich geregelt sind, für die dem Schatz gehörigen
Goldsummen eine besondere Rechnung nicht weiter geführt zu werden. Infolge
dessen sind die oben erwähnten 75 Millionen Rubel, nach dem oben ange-
zeigten Maßstabe in Kreditrubeln im Betrage von 1126/10 Millionen um-